Die Walkabout muss über Winter dringend aus dem Wasser: Neues Antifouling muss aufgetragen werden und auch sonst sind einige Schönheitsreparaturen angefallen. Wir wollen ab Mitte September von Porto Heli aus quer durch die Ägäis zu den Dodekanes und hoffen, dass der in diesem Sommer kräftig wehende Meltemi bis dahin etwas nachlässt. Auf Leros haben wir bei Agmar Marine ab November für 6 Monate einen Landstellplatz gebucht (www.lakki-marina.gr) im Norden von Leros direkt neben dem kleinen Flughafen. Anfang September fahren wir nach Ungarn zu dem kleinen Haus von Maria und fliegen dann am 17. 09.2017 von Budapest nach Athen. Dort angekommen übernachten wir in Piräus in einer kleinen Pension und fahren am 18.09. mit der Schnellfähre nach Porto Heli. |
|
Takis hat die “Walkabout” wie versprochen an einen neuen Mooringplatz verlegt mit genügend Abstand zum Nachbarboot. Auf dem Boot scheint alles ok zu sein. Lediglich die Griechenlandflagge hat sich im Laufe des Sommers “aufgelöst” und die Flaggenleine hängt oben in der Saling fest. Mit dem Top Climber klettere ich in den Mast und bald weht eine neue Gastlandflagge unter der Steuerbord-Saling. Der AWN- Schriftzug am Beiboot ist klebrig geworden. Es soll im Sommer bis zu 46 °C heiß gewesen sein. | |
Das Unterwasserschiff hat im trüben Wasser der Bucht von Porto Heli reichlich “Schleim” angesetzt, dem ich mit einer stabilen Bürste zu Leibe rücke. | |
Ich frage Takis nach einem kleinen gebrauchten Außenborder für das Dinghi. Er hat einen Suzuki, der nur eine Saison gelaufen ist, aber schon seit 6 Jahren in der Werkstatt steht. Trotz mehrerer Reparaturversuche des
Mechanikers läuft er nicht zuverlässig und so wird nichts aus dem Kauf. | |
Weil ich noch einige Reparaturen am Boot durchführen will und wegen des erwarteten Starkwindes (ich messe später auf Deckshöhe Böen bis 8 BFT) verlegt mich Takis von der Mooring an seinen Steg. Der Einzylinder Bukh Diesel mit Einkreiskühlung hat jetzt über 1400 Betriebsstunden und ich will den Kühlkreislauf entkalken. Dazu entferne ich zuerst den Thermostaten. Er war ja im Frühjahr 2016 total zugesetzt und hatte nicht mehr geöffnet, wodurch der Motor heiß wurde. | |
Ich lasse den Motor warmlaufen und leere dann den Kühlkreislauf. Den Ansaugschlauch führe ich in einen Eimer ebenso wie den Rückführungsschlauch am Krümmer. In den Eimer fülle ich eine 8%ige Essigsäurelösung. Den Motor lasse ich dann laufen, bis die Säure aus dem Rückführungsschlauch in den Eimer läuft. Nach ca. einer Viertelstunde Einwirkzeit lasse ich den Motor 2 Minuten laufen. Dann wieder eine Pause usw. Nach 8 Spülvorgängen hat sich der Kesselstein hoffentlich aufgelöst. Es steigen keine Kohlensäure-Gasperlen mehr aus dem Eimer auf. Ich schließe die Wasserschläuche wieder normal an und lasse den Motor mit leicht erhöhter Drehzahl noch eine Weile laufen, damit lose Schmutzpartikel und Säurerückstände entfernt werden. Den Thermostaten baue ich zunächst(?) nicht mehr ein. Einige Segler meinten, ein solcher ist im Mittelmeer nicht nötig. | |
Porto Heli - Ermioni, 15,3 nm | Samstag, 23.09.2017 |
Wir verlassen die weite Bucht von Porto Heli und segeln nach Ermioni . Hier soll uns ein Grieche in einem kleinen Elektronik-Laden helfen, unsere WIND-Karte, über die wir mit unserem Bordnetzwerk Internetzugang haben, zu aktivieren. | |
Und abends spielen wir an Deck wieder unsere Runden Skip Bo. | |
Ermioni - Kythnos, Ormos Kolona, 56,4 nm | Sonntag, 24.09.2017 |
Heute geht es Kurs Ost. Wir starten schon früh um 3:30 Uhr, um bei Tageslicht in meiner Traumbucht auf Kythnos anzukommen. Wir segeln bei einer sanften Brise dem Sonnenaufgang entgegen. | |
Mein easy-AIS-IS, das in Deutschland auf Kulanzbasis kostenlos repariert wurde (Danke an Weatherdock), funktioniert wieder, und wir queren ohne Probleme die viel befahrene Seestraße nach Athen. | |
Wir ankern auf der Ostseite meiner Traumbucht Ormos Kolona auf Kythnos. Jetzt am Wochenende ankern abends 44 Segler auf den beiden Seiten der Sandbarre, vor allem Charteryachten aus Athen. | |
Wir bleiben einen Tag und wandern wieder zur warmen Quelle. | |
Wir lernen das deutsche Paar mit ihrer in nur 2 Jahren selbst gebauten Segelyacht “Bummler” kennen. Sie haben es nicht eilig und wollen hier in der Bucht den nächsten Meltemi abwettern. Abends wandern wir wieder zur Kapelle auf der Halbinsel. Der Ormos Kolona auf Kythnos bleibt eines meiner Traumziele in Griechenland. | |
Kythnos O. Kolona - Serifos Livadi, 26,8 nm | Dienstag, 26.09.2017 |
Heute ist der Wind noch ok und wir motorsegeln zum sicheren Hafen von Livadi auf Serifos. Wir machen fest mit einer Mooringleine im Innenhafen. Der Bug zeigt nach Nord und so können wir dem nahenden Meltemi getrost entgegen sehen. | |
Relaxtag unter den Tamarisken am Strand. Das Wasser hat noch 24 °C - gerade noch so erträglich für mich. | |
Blick auf die neue Marina | |
Nachmittags leihen wir uns einen Kleinwagen (32,00 € für 24 Stunden) und fahren mit Zwischenhalt an der Chora zum Westteil der Insel. | |
Schon seit der frühen Bronzezeit wurde auf Serifos Bergbau betrieben. Ab 1861 wurde bei Megalo Livadi mit intensiver Eisenerzförderung begonnen. Das Erz wurde in die USA, nach England, Schweden und Belgien exportiert. Die auf dem Bild sichtbare Verladestation von Megalo Livadi wurde zu einem Kulturdenkmal erklärt. | |
Das Herrschafts- und Verwaltungsgebäude zerfällt zusehends. Hier residierte
die französische “Gesellschaft Serifos-Spiliasesa”, die seit 1886 unter der Leitung des deutschen Mineralogen A. Grohmann die Arbeiten vom Abbau bis zur Verladung kontrollierte. | |
Wir besichtigen die Reste des Tagebau Bergwerkes von Koutalas | |
Im Tagebau wurde hier bis 1965 Eisenerz abgebaut. | |
Rund um die Maschinenhalle finden sich noch viele Maschinen als Zeitzeugen einer besseren Zeit. | |
| |
| |
Mit seilzug geführten Loren wurde das Erz zur Talstation befördert. | |
und von dort mit Raupen und kleinen Lastwagen zur Verladestation gebracht. | |
Auf dem Rückweg unserer Inselrundfahrt besichtigen wir das festungsartig wirkende Kloster Taxiarchon. Hier soll noch ein Mönch leben, der in der Saison nach Voranmeldung auch Besucher empfängt. | |
Für uns blieb die Eingangstür leider verschlossen. Das Kloster wurde 1572 erbaut. Es hatte sehr viel Grundbesitz, war bekannt für seinen Reichtum und deshalb beliebtes Ziel bei den Piraten der Gegend. Deshalb die hohen Mauern und nur ein kleiner Zugang mit einem Erker, aus dem Pech auf eventuelle Angreifer gegossen werden konnte. | |
Unmittelbar neben dem Kloster befindet sich der Gemeindefriedhof. Griechische Sterberituale auf dem Land unterscheiden sich wesentlich von den Sterberitualen der westlichen Welt. | |
Die Sterbenden werden im Kreis der Familie beim Sterben begleitet. Bei der Beerdigung nehmen die Bewohner des Dorfes regen Anteil. Nach etwa 3 Jahren, wenn die Verwesung abgeschlossen ist, werden die Verstorbenen von den Angehörigen aus dem Grabe herausgenommen. Die Gebeine werden gesäubert und mit Rotwein ( in Erinnerung an das Blut Christi) gewaschen. Nach einer bis in die Antike zurückreichenden Tradition glauben die Hinterbliebenen, an den Gebeinen zu erkennen, ob die Seele des Verstorbenen noch im Hades ist (schwarze Gebeine) oder schon im Elysium (weiße Gebeine ohne Spuren der Verwesung .Ein Fegefeuer gibt es im orthodoxen Glauben nicht. Nach dem Ritual werden die Knochen in Kisten oder Schachteln gelegt, beschriftet und im Beinhaus aufbewahrt. | |
Wir fahren weiter zum Strand von Psili Ammos, der mit seinem feinen hellen Sand als einer der schönsten in Europa gilt. | |
Wir finden Strandlilien (Dünen-Trichternarzissen). | |
In den nächsten Tagen weht der Meltemi mit BFT 7. Wir liegen sicher im Lee des Anlegers. | |
Wäsche-Waschtag |
|
Am Sonntag, dem ersten Oktober, wandern wir zur Chora hoch bis zum Gipfel und genießen die herrliche Aussicht. | |
Auf der Platia von Pano Chora. Wo in der Saison hunderte von Touristen verweilen, sind wir neben einem griechischen Paar die einzigen Gäste in der Taverne. | |
Serifos Livadi - Sifnos O. Vathi, 18,22 nm | 02.10.2017 |
Der Meltemi flaut langsam ab. Mit achterlichem Wind segeln wir Richtung Sifnos. In der Düse zwischen den beiden Inseln sind die Wellen noch bis 2 m hoch. Eine schaukelige Fahrt auf unserem kleinen Boot. | |
An der Nordspitze von Sifnos in der tiefen geschützen Bucht von Agios Geoergios finden wir keinen geeigneten Ankerplatz. Wir segeln weiter zum Ormos Vathi. Im Lee der Insel sind die Wellen erträglich. Der Wind weht immer noch in Böen bis 6 BFT. | |
Im Ormos Vathi gehen wir vor Anker. Die Klosterkirche im Hafen ist von weitem sichtbar, wenn man in die Bucht einläuft. Im letzten Jahr Ende Mai konnten wir an einem Wasserhahn neben der Kirche unseren Wasserkanister füllen. Jetzt im Herbst herrscht wohl Wassermangel auf der Insel und diese Wasserleitung wurde abgestellt. | |
Mit dem Bus fahren wir nach Apollonia. Blick aus dem Bus auf die geschützte Ankerbucht von O. Vathi. | |
Apollonia ist der sauber herausgeputzte Hauptort der Insel. Viele Athener haben hier ihre Ferienwohnungen. | |
Auf Sifnos gibt es immer noch viele Keramik Werkstätten. Sowohl schlichte Gebrauchskeramik als auch anspruchsvollere künstlerisch gestaltete Keramik findet man hier. An vielen Häusern sind die Entlüftungen und auch die Schornsteine mit solchen Keramik-Kunstwerken verziert. | |
In Apollonia gibt es viele kleine, schön restaurierte Kirchen und Kapellen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Auf solchen kleinen Altären wird am Feiertag des Kapellen-Heiligen dessen Reliquie öffentlich ausgestellt. | |
Von Apollonia aus wandern wir zum 3 km entfernten Kastro. | |
Das Kastro war bis 1836 Inselhauptstadt | |
Kapelle vor dem Eingang zum Kastro. | |
Im Kastro selbst laufen wir durch die engen verwinkelten Gassen. Viele Häuser wurden wieder liebevoll hergerichtet und dienen wohl meist als Ferienwohnungen. | |
Das kleine Kirchlein Epta Martires steht exponiert auf einer Felsspitze am Meer. | |
Abends speisen wir im Tsikali Restaurant im O. Vathi. Hier kommen Fleisch und Gemüse größtenteils vom Bauernhof der Familie!! Die Auswahl ist dadurch in der Nachsaison etwas eingeschränkt, es hat uns aber vorzüglich gemundet. | |
Sifnos O. Vathi - Kimolos Psathi, 11,2 nm | 04.10.2017 |
Von Sifnos geht es heute zur kleinen Insel Kimolos. Die Wellen in der Düse zwischen den Inseln sind immer noch beeindruckend hoch. | |
In Psathi, dem kleinen Hafen von Kimolos legen wir längsseits an. Es kommt einiges an Schwell in den Hafen rein, aber ein Grieche versichert uns, dass wir den bestmöglichen Platz im Hafen erwischt haben. | |
| Wir wandern hoch zur Chora. |
In den engen Gassen bringen schmale alte Autos Nachschub zu den Geschäften. | |
Besonders sehenswert ist das Kastro-Viertel. Viele Häuser wurden renoviert und dienen als Ferienwohnungen. Einige werden als Ruinen erhalten. Das Kastro wurde im 13. Jahrhundert von den Venezianern errichtet und im 16. und 17. Jahrhundert zur Wehrsiedlung gegen die zahlreichen Piraten-Überfälle ausgebaut. | |
Heute ist das Patronatsfest der Inselheiligen Methodia. Dazu sind viele Griechen vom Festland angereist. | |
Auf der Platia findet dann abends ein großes Fest statt. Der Grill wird vorgeheizt und die Band stimmt schon mal ihre Instrumente. | |
Die älteste Kirche im Kastro, die Christuskirche stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. | |
Eine freundliche Griechin gewährt uns einen Einblick in die kleine Kapelle. | |
Kimolos Psathi - Milos Adamas, 14,7 nm | 05.10.2017 |
Schon abends hat sich ein Fischschwarm im Hafenbecken “verirrt” und die Einheimischen holen die Fische teilweise mit dem Kescher aus dem Hafenbecken. Nachts kollidiert der Fischschwarm mehrmals mit unserm Rumpf und morgens sammeln wir an Deck 17 Sardinen ein, die wir später genussvoll verzehren. | |
Bei nachlassendem Wind geht es heute nach Milos. | |
Wir machen fest am Schwimmsteg im Stadtkai von Adamas. Wir leihen uns wieder für 25,00 € einen Kleinwagen für 24 Stunden und fahren abends hoch zur Plaka. Von hier aus wandern wir zur Kapelle auf dem Berg... | |
und weiter zum Gipfel und erleben gemeinsam mit anderen Touristen aus aller Herren Länder einen fantastischen Sonnenuntergang. | |
Am nächsten Morgen starten wir zur großen Inselrundfahrt. Zunächst geht es zur Südküste von Milos zum Strand von Provatas. Man merkt, dass hier die Saison vorüber ist. Die Tavernen sind geschlossen und das Meer lädt uns nicht mehr zum Schwimmen ein. | |
Wir fahren weiter nach Psathadika, wo die Asphaltstraße endet. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer beeindruckenden Naturlandschaft vorbei mit riesigen Feldblöcken. | |
Auf dem Rückweg nach Adamas entdecken wir diese Thermalquelle am Ufer. | |
Nach einigem Suchen finden wir die Stelle, wo das sehr warme Wasser vom Ufer aus in einem kleinen Rinnsal ins Meer fließt. | |
Griechische Frauen zeigen uns die Stelle wo die warmen Quellen auch im Meer das schon recht kühle Wasser erwärmen. | |
Nach einem ausgiebigen Bad (Thalassa Therapie) geht es mit dem Auto weiter zur Nordküste von Milos. Wir machen Rast im Hafen von Pollonia und besuchen dann eine schöne Bucht bei Papafrangas, wo eine Gruppe mit Eskimo-Kajaks die Küste erkundet. | |
Die weißen Felsen von Sarakiniko sind unser nächstes Ziel. | |
| |
| |
Maria schwimmt, mir ist das Wasser schon zu kühl. | |
Der Wind nimmt zu und dreht auf Südwest. Alle Yachten müssen sich an die Nordseite des Schwimmsteges verlegen und entsprechend eng wird es jetzt. Wir liegen eingekeilt zwischen zwei größeren Yachten. | |
Das Bergbau-Museum ist leider geschlossen. | |
Wäschetag | |
Wir sind wieder das kleinste Boot im Hafen mit dem niedrigsten Mast. | |
Milos Adamas - Folegandros Karavostasi 36,2 nm | Montag, 09.10.2017 |
Heute haben wir eine längere Strecke vor uns. Wir starten kurz nach 8 Uhr. Zunächst geht es vorbei an dem ehemaligen Fischerdorf Klima, das heute wohlhabenden Athenern als Feriendomizil dient. | |
Gegen 18 Uhr machen wir mit Heckanker in dem kleinen Hafen von Karavostasi auf Folegandros fest. | |
Nachts steht Schwell in den Hafen ... | |
... und gegen 23:30 Uhr legt eine große Fähre auf ihrem Weg von Piräus nach Santorini an. | |
Am Dienstag fahren wir mit dem 8:20 Uhr Bus zur Chora hoch. | |
Das Castro-Viertel mit seinen hübschen Gässchen und Plätzen gehört zu den schönsten der Kykladen. Es wurde im 13. Jahrhundert von den Venezianern als Wehrsiedlung erbaut. | |
Die äußeren Mauern waren früher ohne Fenster. | |
Die Chora ist auf einem Felssattel erbaut, der auf zwei Seiten über 200 m steil zum Meer abfällt. | |
Wir treffen zwei Steinmetze, die das Erstellen von Naturmauern noch formvollendet beherrschen. | |
Von der Chora aus führt ein gepflasterter Serpentinenweg zur Panagia (Marienkirche), die im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Der Fels hinter der Kirche fällt atemberaubende fast 300m senkrecht zum Meer hin ab. |
|
Folegandros Karavostasi - Ios 18,9 nm | Dienstag, 10.10.2017 |
Auf dem Weg nach Ios segeln wir südlich an der langgestreckten Insel Sikinos vorbei. Hier erfordern starke Fallböen unsere ganze Aufmerksamkeit beim Bedienen der Segel. Und zwischen den Inseln empfangen uns kurze, hohe Wellen. | |
Im Stadthafen von Ios teilt uns der Hafenmeister einen Platz zu und ist behilflich beim Anlegen mit Mooringleine. Für - zunächst - zwei Tage zahlen wir 13,00 €. Die einlaufenden Fähren verursachen einen erheblichen Schwell im Hafenbecken. Mit genügend Abstand von der Kaimauer liegen wir aber sicher. | |
Wir wandern auf dem alten Eselspfad hoch zur Chora und genießen die schöne Aussicht. | |
Schock am Abend bei der routinemäßigen Kontrolle der Bilge: Sie ist fast voll mit Seewasser!!! Ich pumpe 75 l ab und beginne mit der Ursachenforschung. Das Seewasser kann vom Motor, seiner Einkreiskühlung oder von der Wellendichtung her kommen. | |
Ich finde Salzkristalle unter dem Thermostatgehäuse und dichte es neu ein. Dieses mal mit “Driko-Grau” Beim letzten mal hatte ich “Petec uniplast blau” verwendet, das wohl nicht zuverlässig abgedichtet hat. | |
Neue Dichtheitskontrolle: Thermostatgehäuse ist dicht - aber aus dem “Waterlock” Schalldämpfer/Wassersammler leckt es!! Das ist wohl die Hauptursache für das Seewasser in der Bilge! | |
| Ich erkundige mich im Hafen nach einer Firma auf der Insel, die Edelstahl schweißen kann, und man empfiehlt mir Dimitri, der seine Werkstatt oben bei den Windmühlen oberhalb der Chora hat. |
Am ersten Abend hat er mich wegen seiner vielen Arbeit schlicht vergessen, aber am nächsten Morgen hat er Zeit für mich. Er ist der einzige auf der Insel, der Edelstahl schweißen kann. | |
Er stellt fest, dass die Dicke des V2A?-Stahls vom Auspuff nur 1 mm beträgt und vielleicht deshalb durchgerostet ist. Er schweißt über die undichte Stelle ein kleines Blech aus Edelstahl. Zurück am Boot stelle ich dann fest, dass die andere Seite des Auspuffs auch ein kleines Loch hat! | |
Dimitri nimmt sich Zeit für mich und beseitigt auch diesen Schaden. Wieso Edelstahl nach 6 Jahren durchrosten kann, bleibt mir ein Rätsel. | |
Ich baue den Auspuff wieder zusammen und ein. Er besteht die nachfolgende Dichtheitsprüfung. Es läuft kein Wasser mehr in die Bilge.
| |
Nächstes Problem: Maria hat sich beim Essen von altem hartem Schaf-Ziegenkäse einen Zahn ausgebissen. Der Zahnarzt vor Ort sieht sich nicht imstande dies in kurzer Zeit zu reparieren. Das Zahnlabor, mit dem er zusammenarbeitet ist in Athen. Er verweisst uns an einen Kollegen auf der Insel Naxos. | |
Es ist Starkwind angesagt und wir beschließen, noch ein paar Tage auf Ios zu bleiben und die Insel näher zu erkunden. | |
Blick von der Chora auf den Hafen. Besonders einige Schnellfähren verursachen den Schwell im Hafenbecken. |
|
Wir leihen uns ein Auto aus und fahren über die Insel. Homer, dem man auf einem Platz am Hafen ein Denkmal gesetzt hat, soll auf Ios seine letzte Ruhestätte gefunden haben. | |
Gegen Abend fahren wir auf der sehr gut ausgebauten Straße in den Nordteil der Insel zu “Homer´s Grab” | |
Einer Legende nach verstarb der alte blinde Barde auf einer Seereise von Samos nach Athen. Seine Leiche wurde über Bord geworfen und auf Ios angespült. Angeblich wurde er daraufhin an diesem Ort auf dem Berg beigesetzt. | |
“Homer´s Grab”
Hier oben hat man mehrere Grabhöhlen gefunden. Allerdings stammen sie nach neueren Forschungen aus hellenistischer Zeit, also gut 600 Jahre nach Homer. | |
Sonnenuntergang auf der Rückfahrt zum Hafen. | |
Über Nacht legt der Wind zu mit Böen von über 30 kn im Hafen! Die Fähre von Zanteferries (122m x 21m x 4,50m) hat massive Probleme bei Wind von der Seite anzulegen. Es gelingt erst bei dem dritten Versuch!! | |
Wir fahren wieder in die Berge. Kapellen gibt es sehr viele auf Ios. Man schätzt eine für jeden Tag des Jahres. Kühe findet man relativ selten auf der Insel, Esel nur noch vereinzelt. | |
Schaf- und besonders Ziegenherden sind hingegen häufig anzutreffen - oft auch mitten auf der Straße. In den Bergen hat man eine Käserei errichtet, wo die Ziegen- und
Schafbauern ihre Milch abliefern können. In der Saison kann man wohl hier auch die verschiedenen Käsesorten probieren und kaufen. | |
| Ormos Psali an der Nordostküste von Ios. Hier treffen die Wellen des Meltemi aufs Land und laden heute nicht zu Baden ein. |
Bei einer Kapelle in den Bergen halten wir an. | |
Wir fahren weiter zum Ormos Manganari im Süden von Ios. Hier nehmen wir zwischen den Felsen, die uns Windschutz geben, ein Sonnenbad. | |
Es geht zurück zur Chora und zum berühmten Strand von Milopotas südlich der Chora. Jetzt in der Nachsaison ist es hier sehr ruhig. Im Hochsommer allerdings ist Ios bekannt dafür, dass sich hier die Jugend der Welt trifft. Der Strand ist dann tagsüber voll mit FKK-Anhängern Und nachts verlagert sich die Szene in die Diskotheken und Kneipen in der Chora. | |
Wir geben das Leihauto zurück und bezahlen nach Rücksprache mit dem ADAC in Deutschland und nach dem Kostenvoranschlag aus der Werkstatt vor Ort 370.00 € für den Blechschaden an der Tür. Für das Auto gab es keine Vollkasko-Versicherung. Nach 9 Tagen auf Ios geht es (hier) weiter nach Naxos. |
Porto Heli, Ermioni, Kythnos, Serifos, Sifnos, Kimolos, Milos, Folegandros, Ios