Kos O. Kamari - Astipalea Skala, 37,3 nm | Mi 23.05.2018 |
Auf dem Weg nach Astipalea verlassen wir den Schutz der Inseln. Es geht 30 nm über die “offene See”. Hier hat sich schon eine 1 m Welle aufgebaut. Der Wetterbericht kündigt für die nächsten Tage stärkeren Wind an. Deshalb ist heute das Wetterfenster nach Astipalea noch offen. |
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Wir segeln hoch am Wind mit gereffter Fock. Gegen 11:00 Uhr erwischt uns eine größere Welle. Maria, die auf der Steuerbord-Koje lag, wird durch die Luft geschleudert und landet unsanft auf dem Boden. Sie hat eine blutende Platzwunde am Hinterkopf und ihr Steißbein schmerzt. | |
Die Wunde wird mit Bordmitteln notdürftig versorgt. Maria bleibt rundum abgepolstert mit Schock und Schüttelfrost auf dem Boden liegen. Eigentlich war unser Tagesziel die Ankerbucht von Analipsi. Ich steuere jetzt den Hafen von Skala, dem Hauptort auf Astipalea, an. Dort scheint es mir am ehesten einen Arzt zu geben.
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Angelegt im Hafen sind die Griechen uns sofort behilflich bei der Suche nach einem Arzt. Maria ist wieder so fit, dass sie an Land kann. Wir finden Dr. Eleni, eine junge Ärztin aus Athen, beim Cafe La Luna. Ihre Erstdiagnose: Die Platzwunde muss genäht werden. | |
In Skala gibt es zum Glück eine Erste-Hilfe-Station - Krankenhaus dazu zu sagen wäre leicht übertrieben -. Eleni verarztet Maria sehr fach(männisch) fraulich. Mit zwei Stichen wird die Platzwunde genäht. Am meisten Schmerz empfindet Maria bei der Verabreichung der lokalen Betäubungsspritzen. Nach zwei Tagen sollen wir zur Nachkontrolle erscheinen. Gekostet hat es uns nichts, denn in Griechenland werden die Krankenhausärzte vom Staat bezahlt. In der Apotheke bekommt Maria noch Antibiotika, Ibuprofen und eine Tetanus Impfung. | |
Nach diesem Unfall-Stress beginnen wir die Schönheit von Astipalea zu entdecken. Im Hafen liegt man sehr geschützt und unser Heckanker hält gut. | |
Am nächsten Tag fühlt sich Maria wieder einigermaßen fit und wir wandern auf den schmalen Treppenwegen hoch zum Kastell. In der Bucht hat ein griechisches Kriegsschiff geankert Es wird vom Hafen aus mit Proviant versorgt.
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Bei einer Kirche am Rande des Kastells finden wir diese Grabstätte. | |
Es ist gar nicht so leicht, im Gewirr der Gassen um den Burgberg den Eingang zum Kastell zu finden. Ein Einheimischer zeigt uns den Weg.
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Das Kastell ist immer frei zugänglich. Wir betreten es durch einen langen Gang mit drei weiß gestrichenen gotischen Kreuzrippenbögen. Über diesem Eingangstor thront die weithin sichtbare Verkündigungskirche Panagia tou Kastrou. Das Kastell wurde 1413 zum
Schutz vor Piraten erbaut. Astipalea war zuvor von den Türken total zerstört worden und menschenleer.. Der Erbauer Giovanni Querini bekam die Insel vom venezianischen Herrscher von Naxos geschenkt. Er besiedelte die Insel neu mit Menschen von Tinos und Mykonos. | |
Die zweite Kirche steht im Burghof und ist dem hl. Georg geweiht. | |
Blick von den über schmale Treppen zu erklimmenden Mauern der Burg | |
Blick in die Ankerbucht von Livadia | |
Fensterblick auf den Hafen | |
Teile der Burg waren bis zum Erdbeben 1956 bewohnt. | |
Im unteren Teil der Chora auf dem Weg ins Tal kommen wir an sechs aneinandergebauten Kapellchen mit Tonnengewölben vorbei. Sie sind verschlossen und wohl in Privatbesitz. | |
In den Treppengassen der Chora | |
Der zentrale Platz der Chora, die Platia Elefterias, mit den acht restaurierten Windmühlen | |
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Am 25.05. leihen wir uns nachmittags ein 4WD Auto für 25 ¤ und fahren quer über die “Schmetterlingsinsel” Zunächst geht es Richtung Nordost vorbei an der “Wespentaile” der Insel. In der Landenge bei Stavros ist sie nur 120 m breit. Unser Ziel ist die rundum geschützte Bucht von Vathy. | |
Die wunderschön ausgemalte Kirche von Analipsi ist dem hl. Demetrios geweiht. Ihre Tür ist offen und drinnen übt ein Vorsänger für den nächsten Gottesdienst. | |
außerhalb von Analipsi in der Bucht von Maltezana ist die Straße viel besser ausgebaut als auf der Landkarte des Autoverleihs angegeben. Der Ausbau der Straße ist wohl ein neueres EU Projekt. | |
Kurz vor Mesa Vathy geht die Straße dann doch in einen geschotterten Weg über. Am Wegrand stehen des Öfteren kleine Kapellchen, deren Türen nur mit einem Riegel verschlossen sind. | |
Innen sind sie meist sehr schlicht eingerichtet, außen liebevoll jedes Jahr gekalkt. Die Hauskapellen der Bauernfamilien | |
| Mit dem Auto treiben wir eine Ziegenherde vor uns her. Sie sind auf dem Weg zum Melkplatz. Die Schafe ”grasen” auf einer abgetrennten Weide |
Auf dem steinigen Weg zur Bucht von Vathy | |
Kurz vor Exo-Vathy steht dieses auffällige Gebäude am Wegesrand. Wozu es wohl mal diente? | |
Heute werden im Inneren Schweine gehalten. | |
Einzelne Ziegen setzen sich fotogen in Pose hier am “Ende der Welt”. | |
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Taverne am Ende der Welt Hier haben wir lecker Fisch gegessen. | |
Am nächsten Tag nehmen wir uns den Westteil der Insel vor: Zunächst geht es auf Asphaltstraßen zum Stausee bei Livadia. Hier wurde 1994 ein Staudamm gebaut, in dem das Winterregen-Wasser gesammelt wird. Es dient zur Bewässerung des fruchtbaren Tales von Livadia. | |
Direkt an der Staumauer finden wir diese Kapelle direkt neben einem Wohnhaus. | |
Wie in vielen anderen Kapellen auch gibt es hier eine wundertätige Ikone, die bei verschiedenen Leiden geholfen haben soll. | |
Weiter geht es auf einem gut zu befahrenden Schotterweg zur Badebucht Agios Konstantinos | |
Der Strand mit Blick auf den Burgberg von Astipalea ist sehr beliebt und wird im Sommer auch von Ausflugsbooten angelaufen. Entsprechend ausgebaut ist die Infrastruktur. | |
An der Taverne bereitet man sich auf die nahende Saison vor. | |
Die Strandbar ist schon eröffnet und sehr geschmackvoll eingerichtet. | |
Der Strand bekam seinen Namen von dieser Kapelle: Agios Konstantinos. | |
Im schlichten Inneren finden wir wieder eine wundertätige Ikone. | |
Blick von der Kapelle auf den Strand. | |
Über eine holprige Nebenstraße fahren wir zum Ormos Vatses an der Südküste von Astipalea. | |
Im Tal weht wohl ein beständiger Wind. Hinter der kleinen Kantina hat man Windschutzzäune errichtet. | |
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auf dem Weg zurück aus der Badebucht Vatses | |
Karges Land | |
Fleißige Ziegenbauern | |
Blick von Süden auf die Chora mit dem Kastell | |
Maria hat Fisch gekauft direkt vom Fischer: Die Calamari zeigen “was in ihnen steckt”: reichlich Tinte, die mühsam ausgewaschen werden muss. | |
Nachkontrolle im Cafe: Die Narbe verheilt gut. | |
Der Fäkalientank macht Probleme: Der Geruchsfilter ist wohl nass geworden und zerlegt sich langsam in seine Einzelteile. Ich schließe den Entlüftungsschlauch ohne Geruchsfilter an. Man merkt “geruchstechnisch” keinen Unterschied und wir werden erst mal ohne Geruchsfilter auskommen. | |
Hafenkino, wenn mehrere Segler gleichzeitig anlegen wollen. | |
Abendspaziergang: auf dem Rückweg vom Kastell | |
Frischfisch | |
Marias Kopfwunde ist gut verheilt. Acht Tage nach der OP kann die Ärztin Eleni am 31.05 2018 die Fäden ziehen. Wir bedanken uns für die gute fachfrauliche Behandlung mit einem schönen Blumenstock mit Übertopf. | |
Unsere Zeit auf Astipalea geht langsam zu Ende. Wir legen noch einen Strandtag ein und wandern nach Livadi. Die Chora: Immer wieder ein schöner Anblick | |
Strand in der Bucht von Livadi | |
...relaxen... | |
... und schwimmen | |
Astipalea Skala - Astipalea Analipsi, 2,6 nm | Sa 02.06.2018 |
Heute geht es in die Bucht von Maltezana nach Analipsi. Bei der Einfahrt in die Bucht muss man genau navigieren. Nur eine Durchfahrt zwischen den keinen Inselchen ist tief genug. |
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Sonnenaufgang in der Ankerbucht. | |
4. Juni: Mein Geburtstag Maria schenkt mir u.a. einen Gutschein für den neuesten Griechenlandführer von Rod Heikell. | |
Wir erkunden die historischen Sehenswürdigkeiten von Analipsi: Vom “Römischen Bad” sind nur noch kleine Überreste erhalten. Das Gelände ist eingezäunt. | |
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Reste eines historischen Brunnens mit den Resten des Schöpfwerkes | |
Wanderung bergauf mit Blick auf die vorgelagerten Inselchen, die die Bucht von Maltezana schützen. | |
Im Tal wird in Folientunneln intensiv Gemüse angebaut. Im Hintergrund die Chora von Astipalea mit dem Kastell. | |
Die Basilika der hl. Barbara war nicht leicht zu finden. Das Gelände ist eingezäunt und der Zugang verschlossen. Früher wohnte auf dem kleinen Selbstversorger-Bauernhof bei der Basilika eine alte Frau, die Besuchern die Reste des Mosaiks zeigte. | |
Wir gehen auf Ziegenpfaden außen am Zaun lang und kommen so in die Nähe des halb zerfallenen Bauernhofes mit der kleinen Kapelle. | |
Von der Basilika selbst ist nicht mehr viel erhalten. Säulen sind am Rande gelagert. | |
Auf der Rückseite entdecken wir diesen schönen Mosaik-Fußboden. | |
Im Tal werden die Ziegen nach dem Melken wieder auf die trockene Weide getrieben. | |
Rückweg auf dem Ziegenpfad. | |
Geburtstagsessen im sehr guten Restaurant in der Nachbarbucht. | |
Taubenhaus, eher eine Spezialität der Insel Tinos. | |
Salzgewinnung aus Meerwasser | |
Astipalea Analipsi - Kos O. Kamari, 35,0 nm | Di 05.06.2018 |
Im Ormos Kamari treffen wir uns mit Frank. Wir ankern wieder vor dem kleinen Sandstrand, er hat hat schon seit gestern weiter stadteinwärts seinen Anker geworfen. | |
An Land feiern wir feuchtfröhlich das Wiedersehen und spielen wieder einige Runden SkipBo. | |
Kos O. Kamari - Kalymnos Stadt, 24,4 nm | Mi 06.06.2018 |
Morgens ist es erst mal neblig!! | |
Danach helfe ich Frank auf seiner “Poseidon” beim Kalibrieren der Logge. Unterdessen dreht der Wind und nimmt an Stärke zu. | |
An der stillgelegten Verladerampe kurz vor dem Südwestkap von Kos beobachten wir Jugendliche beim Turmspringen. | |
Wir legen mit Heckanker an in der Marina von Kalymnos und zahlen 6,00¤ für eine Nacht. | |
Kalymnos Stadt - Leros Lakki, 18,9 nm | Do 07.06.2018 |
Wir sind unterwegs Richtung Leros.
Heute ist es flautig und heiß: Wir legen eine Abkühl-Schwimmpause im offenen Meer ein.
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Schon seit Wochen macht der Lüfter in der Kühlbox verdächtige Geräusche In Lakki bekomme ich einen Ersatz Ventilator für mein Peltier- Kühlelement.. Er ist etwas kleiner als das Original, funktioniert aber trotzdem gut. | |
Leros Lakki - Archangelos, 8,7 nm | Sa 09.06.2018 |
Auf dem Weg zu unserem Sommerliegeplatz an Land ankern wir in der idyllischen Bucht der kleinen Insel Archangelos mit dem berühmten Restaurant. | |
Wir rudern nicht an Land sondern schwimmen noch mal ausgiebig und genießen unsere letzten Tage an Bord. | |
Archangelos - Leros Partheni, 2,7 nm | Mo 11.06.2018 |
Heute kommt die Walkabout wieder an Land, wo sie über Sommer auf uns warten wird. Das Unterwasserschiff hat noch keinen neuen Bewuchs und muss nicht gekärchert werden. | |
An Land geht die Gasflasche zu Ende. Wir schließen keine neue an, sondern benutzen unseren Spiritus-Kocher. | |
Die Seewasserventile in der Toilette will ich erneuern und notiere mir die Maße. | |
Wanderung um die Bucht von Partheni im Norden von Leros. | |
Wir besuchen wieder die kleine Kapelle "Agia Matrona Kioura" auf dem Weg zum gleichnamigen Strand. Die Kirche in ihrer jetzigen Form stammt aus dem 18. Jahrhundert. | |
Die Ikonen wurden 1969 bis 1970 gemalt von Künstlern, die während der griechischen Militär- Diktatur in der nahen Kaserne interniert waren. Eine Einheimische Frau erzählt uns, dass auf den Heiligenbildern Personen aus Leros abgebildet wurden, die den Gefangenen damals halfen, z.B. durch Lebensmittelspenden. | |
Blick auf unseren liebsten kleinen Strand auf Leros, der den Namen der Kapelle Agis Kioura (oben hinter den hohen Bäumen) trägt. |
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Walkabout im "Sommerlager" Wir sind startfertig zum Abflug auf dem nahen kleinen Airport. | |
Rückflug nach Athen | Fr 15.06.2018 |
Patmos von oben - eines unserer Ziele für den Herbsttörn. | |
Flug nach Budapest | Sa 15.06.2018 |
In Budapest wurde mir leider mein Rucksack mit Kamera, Bootspapieren und Bootselektronik gestohlen! |
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Bei unserem Ducato, den wir in Budapest bei einer befreundeten Familie untergestellt haben, hat der Anlasser seinen Geist aufgegeben... Der Magnetschalter ist defekt. Wir bekommen aber schnell Ersatz in Budapest und können ihn mit Hilfe von Bekannten selbst einbauen. | |
Rückfahrt nach Rüdesheim | 27.06.2018 |
Nach fast 2 Wochen in Budapest sind wir Ende Juni wieder zurück in Rüdesheim. Die Kiwis auf dem Balkon haben in diesem Jahr sehr viele Früchte angesetzt. Wir ernten später über 1000 Kiwis! |