Quicklinks: Chios Marina, Mastix Museum, Nea Moni, Inussa, Lesbos: Skala Loutra, Mytilini Marina, Ouzo Destillerie, Molivos, Kloster Limona, Olivenölfabrik, Limnos: O. Fourlidia, Moudros, Tepai, Myrina, Tepai2 |
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Ikaria Agios Kirikos Marina - Chios Marina, 51,3 nm, 11h 20 min |
Di 23.04.2019 |
Bis Chios ist es für unser kleines Boot eine lange Strecke. Deshalb legen wir schon gegen 6:15 Uhr ab und segeln anfangs dem Sonnenaufgang entgegen. | |
Die Windpilot Steuerung funktioniert gut und wir kommen bei halbem Wind und 0,5 m Welle flott voran. Später lässt der Wind nach und wir nehmen den Motor zu Hilfe.. | |
Unser ursprüngliches erstes Ziel auf Chios war der keine Fischerhafen von Ermioni. Wir fahren kurz rein und gleich darauf wieder raus: Alle Plätze scheinen von Fischerbooten belegt zu sein. | |
Nach 11,5 Stunden legen wir müde in der unvollendeten Marina von Chios Stadt längsseits an. | |
Am nächsten Tag starten wir zur Landerkundung. Die schön restaurierten Windmühlen zwischen der Marina und dem Kastro von Chios sind ein Wahrzeichen der Stadt und ein guter Orientierungspunkt bei der Ansteuerung der Marina. | |
Die Befestigungsmauern des Kastros von Chios wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrmals verstärkt und sind heute gut restauriert. Der Grundriss stammt aus byzantinischer Zeit. Während der Zeit der Türkenherrschaft war es Christen verboten im Kastro zu wohnen. Erst Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde mit dem Ausbau des Hafens der südliche Teil der Festung abgebrochen. | |
Viele Häuser in den engen Gassen des Kastros wurden liebevoll renoviert, einige suchen noch nach neuen Besitzern. | |
Die Kirche St. Georgios wurde 933 erbaut als Katholische Kirche. Später wurde sie vergrößert und zur Moschee umgebaut. Beim großen Erdbeben von 1881 wurde sie wie viele andere Gebäude der Stadt weitgehend zerstört. Wieder aufgebaut dient sie heute als orthodoxe Kirche. In dem geschmackvoll renovierten Nebengebäude ist ein Teil der Verwaltung untergebracht. | |
Im Innenhof wurde ein Sakrophag zu einem Springbrunnen umgebaut. | |
In einem Teil der ehemals verschütteten Gebäudeteile ist heute eine Bibliothek untergebracht. | |
Das türkische Bad wurde restauriert und zu einem Museum ausgebaut. | |
Es gab mehrere Räume
mit unterschiedlichen Funktionen. Am Eingang gab es einen kalten
Raum mit einem Übergang zu einem wärmeren (ca 35°C) Raum. Von
diesem aus konnte man eine Toilette besuchen und seinem Körper
reinigen. Mitten in diesem Hauptraum war eine große Bank aus Marmor, auf der die Massage stattfand. | |
Hypokausten-Heizung | |
“WC” gab es auch schon. | |
Auf dem Wall auf der Meerseite des Kastells kann man spazieren und bekommt Einblicke in die Häuser und Gassen des Kastros. | |
Die osmanische Moschee aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde restauriert und 1922 als Museum eingeweiht. Heute beherbergt dieses Byzantinische Museum Ausstellungsstücke von der religiösen und weltlichen Architektur der Insel und gibt Einblicke in das öffentliche und private Leben. | |
| Im Vorhof der Moschee steht der Brunnen mit den arabischen Schriftzeichen, der zur Reinigung vor dem Besuch der Moschee diente, |
| In der Moschee beeindruckte uns am meisten eine Kopie des Gemäldes von Delacroix mit dem Titel: Das Massaker von Chios. 1822 hatten die Türken nach einem Umsturzversuch der Griechen dieses Massaker auf Chios angerichtet |
Wir leihen uns ein
Auto (40 € für 2 Tage) und fahren nach Süden zu den
Mastix-Dörfern, die im 7. Jahrh. im Landesinnern gegründet
wurden als Folge der Überfälle arabischer Piraten auf die
Küstenorte. Im Hintergrund das Mastix-Dorf Pyrgi. | |
Das Museum “auf der grünen Wiese” zwischen den Mastix-Dörfern ist sehr großzügig angelegt. Die Mastiochoria (Mastix--Dörfer) sind der einzige Ort im Mittelmeerraum, wo der Strauch “Pistacia lentiscus Chia” kultiviert wird. Aus ihm wird der Mastix, das getrocknete Harz der Sträucher, gewonnen. Der monopolartige Handel mit Mastix brachte für die Dörfer große Privilegien besonders in der genuesischen Zeit vom 14. - 16. Jahrhundert. | |
| Auch beim Massaker von Chios 1822 wurden die Mastix-Bauern verschont, damit der Mastix Nachschub für den Sultan und seinen Harem nicht gefährdet wurde. Mastix wird im Südteil der Insel Chios gewonnen. Nur hier ist das Klima mit den trockenen Sommern für die Mastix Gewinnung, die “Wunder wirkenden Tränen des Mastix Strauches”, geeignet. |
Das Museum zeigt sehr anschaulich anhand von Bildern und Arbeitsgeräten die Arbeitsschritte der Mastix Gewinnung. Von der Arbeit auf dem Feld ... | |
... über die Ernte im Sommer bis zur Sortierung des Mastix Harzes in den Familien im Winterhalbjahr. Zur Verarbeitung und zum Verkauf wurden Kooperativen gegründet und die Vereinigung der Mastix Produzenten von Chios. | |
In einem Teil des Museums sind Gerätschaften der Mastix Verarbeitung ausgestellt. Im Vordergrund eine Destillieranlage. Mastix wird destilliert, um aus dem gewonnenen Alkohol verschiedene Mastix Liköre herzustellen. | |
In einem anderen Betriebszweig wird Mastix-Kaugummi mit dem Namen Elma hergestellt. | |
Weitere Mastix Produkte werden im Museumsshop angeboten. Sie können auch online erworben werden. Auf dieser Seite finden sich auch sehr detaillierte Informationen über den Mastix Anbau auf Chios. Hier gibt es Informationen über Mastix als Heilpflanze. | |
Im Außenbereich des Museums kann man die Mastix Sträucher bewundern. | |
Die Sträucher werden angeritzt und die trockenen “Tränen” später eingesammelt. Die Technik des Ritzens wird innerhalb der Familien von Generation zu Generation weiter gegeben. | |
Als nächstes besuchen
wir den nahe gelegenen Ort
Pyrgi. | |
Blick in eine der Gassen von Pyrgi.
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So was muss ich immer wieder fotografieren: Dreirad-Transporter mit Ruggerini Einzylinder Diesel. | |
| Die Kirche der Heiligen Apostel wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert erbaut. |
Den Eingang haben wir anfangs nicht gefunden. | |
Versteckt zwischen zwei Häusern liegt der Eingang zu der schönen Kapelle.
Das Innere (Fotografieren verboten) ist voll ausgemalt mit
Fresken von einem Maler aus Kreta um 1665. | |
Auf der Platia gibt es eine Pizzeria. Die Pizza, unsere erste in Griechenland, frisch zubereitet, hat uns ausgesprochen gut geschmeckt. | |
Der “Mann in Grau”, ist ein sehr netter Verkäufe, der uns vor dem Kauf ausgiebig die verschiedenen Mastix-Produkte probieren lässt. | |
Als nächstes Mastixdorf besuchen wir Olymbi. Die Häuser sind so aneinander gebaut, dass sie nach außen eine Stadtmauer bilden. Im Inneren sind die Gassen eng und verschachtelt. Die meisten Häuser sind renoviert. | |
Mitten im Ort ist der große Fluchtturm noch erhalten. Im Kafenion nebenan trinken wir einen griechischen Kaffee. Die Einheimischen sind sehr nett. Sie kümmern sich rührend um einen älteren Mann, der einen Schwächeanfall hatte, und begleiten ihn schließlich nach Hause. | |
Mesta ist unser nächstes Ziel. In diesem Mastixdorf wurde der Fluchtturm abgerissen und an dessen Stelle wurde die große Taxiarchis Kirche mit dem hohen Glockenturm errichtet.. | |
Die große dreischiffige Taxiarchis Kirche ist die größte auf Chios und eine der größten in Griechenland. Nach zehnjähriger Bauzeit wurde sie 1868 fertig gestellt. | |
Sie ist den Erzengeln Michael und Gabriel geweiht. Im
Mittelschiff befinden sich wundertätige Ikonen der beiden.
Einheimische erzählen uns, dass die Augen der Erzengel einen
anschauen, egal aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet. | |
Die Mastix Dörfer sind Touristen- Hotspots und die Gastronomie hat sich darauf eingestellt. | |
In dem kleinen Lädchen, versteckt in einer Seitengasse, decken wir uns mit flüssigen Geschenken für die daheim Gebliebenen ein. | |
Am Straßenrand entdecken wir “Chios Farm”, ein großer ISO-zertifizierter Schlachthof mit Wurstherstellung für Rinder, Schafe und Ziegen. | |
Am nächsten Tag stehen wieder einmal Klosterbesichtigungen auf unserem Programm.
Als erstes geht es über eine schmale steile Nebenstraße zum
Kloster Moni Markou, das auf einer Bergspitze
thront. | |
Der Innenhof des kleinen Klosters. In der Kirche findet gerade ein Gottesdienst statt und wir verkneifen es uns, zu fotografieren. | |
Das Tor führt zur Höhle, in der der heilige Asket Panthenios, der 1886 das Kloster gründete, gelebt hat. | |
Überdachter Vorraum der Höhle - leider verschlossen. | |
Blick von der Höhle zum Kloster Markou. | |
| Blick vom Klosterberg aus ins Tal mit dem Kloster Nea Moni. |
Nea Moni ist eine riesige Klosteranlage.
Gestiftet wurde das Kloster 1042 vom byzantinischen Kaiser
Konstantin IX und seiner Frau Zoe. | |
Lageplan des durch hohe Mauern geschützten Klosters.
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Die Hauptkirche , das Katholikon, liegt im Zentrum des Klosters.
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Es findet gerade ein Gottesdienst statt. Die Gläubigen stehen dicht gedrängt. Es gelingt uns nicht, einen Blick auf die kostbaren und bedeutenden Mosaiken im Inneren der Kirche zu werfen. | |
1822, nach dem Massaker von Chios, suchten viele Chioten Zuflucht im Kloster - leider vergebens. Die Meisten wurden getötet - u.a. 600 Mönche. Eine kleine Kapelle links vom Eingang zum Kloster erinnert an das Massaker. | |
Blick auf das restaurierte Refektorium, den Speisesaal der Mönche. Zur Zeit bewohnen wohl Nonnen das Kloster. | |
Das Archontariki (Empfangsraum, Gästehaus?) genannte Gebäude wurde ebenfalls restauriert. Davor Ausgrabungen der alten östlichen Mönchszellen. | |
Weite Bereiche auf dem weitläufigen Klostergelände sind heute Ruinen. Bei dem großen Erdbeben 1881 wurden viele Gebäude zerstört. | |
Tränkebecken für Tiere bei der Zisterne. | |
Als nächstes fahren wir nach Anavatos, das (fast) ausgestorbene Bergdorf. | |
Ein gut ausgebauter Treppenweg führt hinauf in das verlassene Bergdorf. | |
Anavatos wurde im 11. Jahrhundert von Holzfällern gegründet. Man hat die Reste von 400 Häusern gefunden. Anavatos war also kein kleiner Ort. Trotz der geschützten Lage kam es zu Piraten-Überfällen. | |
1822 belagerten
osmanische Soldaten den Ort, in den sich viele Bewohner aus dem
Umland geflüchtet hatten. Durch Verrat konnten die Angreifer den
Ort einnehmen. Nach dem Erdbeben von 1881 wurde der Ort endgültig verlassen. | |
Der Wirt der kleinen Taverne neben der Kirche führt uns in seine Küche. Heute gibt es Paella. In der Kirche ist schon alles für das Osterfest vorbereitet. Wir finden hier auch ein großes Bild vom Massaker in Anavastos. | |
Auf dem Rückweg kommen wir an dem “Kibotos tou Kosmos”, der Arche der Welt vorbei, einem weltweit tätigen Verein, der sich um Kinder aus zerrütteten Familien kümmert und neuerdings auch um unbegleitete Flüchtlinge. | |
Aussicht bei der Abfahrt vom Epos Gebirge in die Küstenebene. | |
Chios - die Insel Homers -zumindest wird das auf Chios behauptet. von einem Stein aus, dem Diskalopetra, soll er seine Schüler unterrichtet haben. Homer ist mir nicht nur früher im Griechisch-Unterricht sondern auch hier in den letzten Jahren in Griechenland schon des öfteren begegnet. | |
Chios Marina - Oinoussa Hafen, 9,3 nm |
So, 28.04.2019 |
Am griechischen Ostersonntag motorsegeln wir nach Oinoussa (oder Inussa), der kleinen Insel nordöstlich von Chios. | |
Von dieser scheinbar bedeutungslosen Insel sollen die reichsten Großreeder-Familien Griechenlands kommen. Aufgefallen sind uns die vielen Standbilder im Ort und am Hafen, oft Portraits von verstorbenen Reedern oder Gönnern der Insel. Es gibt ein Marine-Museum (leider geschlossen) und ein großes Marine Ausbildungszentrum mit Internat. | |
Der geschützte Hafen von Oinoussa von Nordwesten aus gesehen. | |
... und kurz vor Sonnenuntergang spielen wir an Bord wieder einige Runden Tavli. | |
Oinoussa - Lesbos Skala Loutra, 41,1 nm |
Mo, 29.04.201 |
Morgens kurz vor 7 Uhr legen wir ab. Anfangs geht es unter Segeln gut voran. Dann lässt der Wind nach und es wird schaukelig in der alten Welle. Wir motorsegeln Richtung Lesbos. Der Golf von Geras ist unser Ziel. | |
Kurz nach 15 Uhr legen wir an der Mole von Skala Loutron auf Lesbos an. Eigentlich hatte ich geplant, im Lee des Anlegers einen Platz zu finden. Hier ist aber alles mit kleinen Fischerbooten belegt. Die Wellen und der auflandige Wind drücken das Boot in die Fender. Kein guter Liegeplatz. Deshalb beschließen wir, als die Böen etwas nachlassen, abzulegen. | |
Wir ankern in der nahen, gut gegen Südwind geschützten Bucht. - Unsere neue Traumbucht, Natur pur | |
Über einen Trampelpfad und vorbei an Olivenplantagen gelangen wir in den kleinen Fischerhafen Skala Loutron | |
Hier fällt uns das Museum über die Flucht von Griechen aus Kleinasien im Jahre 1922 auf. (Heute leider geschlossen) Im Ort wurden Häuser gebaut zur Aufnahme der aus der Türkei vertriebenen Griechen. Das geschah schon vor dem offiziellen Bevölkerungsaustasch zwischen der Türkei und Griechenland 1923. | |
Im Hafen liegt das deutsche Menschenrechtsbeobachtungs-Schiff “Mare Liberum”, das zur Zeit nicht auslaufen darf. Das Schiff hat eine lange Geschichte: Es wurde 1917, also vor über 100 Jahren als hochseetüchtiger Kutter in Holland gebaut. 2015 war es als “SEA-WATCH” eines der ersten zivilen Seenotrettungsschiffe im Mittelmeer. Seit 2018 ist das Schiff nun für den Verein Mare-Liberum unterwegs. | |
Wir wandern hoch zum Städtchen Loutra vorbei an unter den Olivenbäumen grasenden Schafherden. | |
Lesbos Skala Loutra - Lesbos Mytilini Marina, 12,9 nm |
Mi, 01.05.2019 |
Wir segeln die kurze Strecke nach Mytilini und legen - in die Marina geleitet vom Hafenpersonal - längsseits an. Für die 3 Tage in der Marina zahlen wir später 35,80 €. Endlich mal wieder richtig duschen und die Waschmaschinen sind auch gratis. Die Marina wird geführt von der türkischen Firma Setur. | |
Mytilini, die Hauptstadt von Lesbos hat fast 30 000 Einwohner und einen entsprechend dichten Autoverkehr - für uns zunächst ungewohnt. Wir wandern zur Freiheitsstatue am Hafen.
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| Die Kirche des Therapon, die größte Kirche der Stadt, weist eine originelle Architektur auf. Sie wurde nach langer Bauzeit 1935 fertig gestellt. |
Brunnen mit geweihtem Wasser links neben der Kirche | |
Für 30 € nehmen wir uns einen Leihwagen für einen Tag und starten zur Besichtigungstour quer über die Insel. | |
Als erstes besuchen wir kurz vor dem Ort Plomari an der Südküste die die traditionsreiche Destillerie “Ouzo of Plomari”. Für 2 € Eintritt pro Person dürfen wir die Produktionsstätte besichtigen, incl. einer Ouzo-Probe am Ende der Besichtigung | |
Die geheim gehaltene Kräutermischung wird mit zugekauftem reinen Alkohol in kleinen Chargen destilliert. Ein Großteil des Ouzo wird zweimal oder sogar dreimal gebrannt.. | |
Die Vorratstanks für Ouzo, gelagert in Edelstahl mit konstanter Temperatur | |
Die sehr modernen Abfüllstraßen Teilweise wird auch im Lohn für andere Produzenten abgefüllt. Alles macht einen hygienisch sehr sauberen Eindruck. Alle Besucher dürfen die Produktionsgebäude nur in Schutzkleidung betreten. Homepage der Firma | |
Das Geheimnis des Ouzo of Plomari: Die Kräuter stammen wenn möglich aus der
Region: Das weiche Wasser zur Einstellung des Alkoholgehaltes kommt aus den Quellen Sedountas, einem Fluss auf Lesbos. | |
In Agiassos, einem Bergdorf am Rande des Olymp (auch Lesbos hat einen), machen wir Kaffeepause auf dem Platz neben der Wallfahrtskirche. Dort gibt es auch einen Laden, der einheimische Produkte verkauft. Wir versorgen uns mit Ziegenkäse, noch warmen Frischkäse incl. der Käseform, Bohnen und Oliven. | |
Die berühmte Wallfahrtskirche “Agia Panagi” ist der “heiligen Gottesmutter” geweiht. | |
Im Inneren der Kirche befindet sich eine wundertätige Ikone aus dem 4. Jahrhundert: Maria mit Jesus als Säugling auf dem Arm. Der Überlieferung nach soll der Evangelist Lukas die Ikone gemalt haben. | |
Im Innenhof der Wallfahrtskirche gibt es ein Museum (wie so viele in Griechenland: leider geschlossen) | |
Vor allem um den 15. August pilgern viele Griechen zur Wallfahrtskirche. Dann dürften die Lädchen in den Gassen um die Kirche regen Zulauf haben. | |
Lesbos Mytilini Marina - Lesbos Molivos, 32,6 nm |
Sa 04.05.2019 |
Wir motorsegeln bei wechselnden Winden östlich um Lesbos rum bis zum Hafen vom Molivos (Mitimna). Der Hafen ist schon ziemlich voll. Wir bekommen noch einen Platz längsseits als drittes Boot neben Hans, dem Holländer und Hans, dem Österreicher. | |
Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes: Am Sonntag weht es im Hafen in Böen bis über 50 kn. Nachmittags baut sich auch im Hafen etwas Welle auf. Gegen Abend wird es wieder ruhiger. | |
Wir bleiben tagsüber an Bord - Zeit um wieder mal an der Homepage zu arbeiten. Abends machen wir dann einen Spaziergang hoch zum Kastell. Nachts nimmt der Wind wieder zu und dreht auf südwest. Die Welle drückt nun ins Hafenbecken und die Boote rucken oft in die Leinen ein. Aber auch diese Nacht geht vorüber. | |
Für Montag und Dienstag leihen wir uns ein Auto (50 € für 2
Tage). | |
Das Kloster selbst ist nach außen mit hohen Mauern geschützt.
Innen führen Bogengänge zu den einzelnen Zellen. Wie viele
Mönche wohl früher hier gelebt und gearbeitet haben? | |
Ein Schild weist auf die Kirche des hl. Ignatios hin, den Gründer des Klosters. | |
Im Inneren ist die Kirche sehr schön ausgemalt. | |
In einem Nebenhof des Klosters steht diese kleine Kapelle. | |
Auch sie ist innen komplett ausgemalt, teilweise mit Szenen aus dem Paradies. Wir finden als Datum der Malarbeiten das Jahr 1992. | |
Das Klostermuseum ist leider geschlossen. An der Wand eines Säulenganges hängen landwirtschaftliche Gerätschaften, wie sie früher von den Mönchen benutzt wurden. Dieser “Schlitten” wurde von Eseln auf dem Dreschplatz über die ausgebreiteten Ähren gezogen, um so die Körner von den Ähren zu trennen. Wir finden auch Bilder, wo die Mönche Schafe melken, oder mit Eseln das Land umpflügen. | |
Das Olivenöllager mit halb in den Boden eingegrabenen Amphoren. | |
Die Mönchszelle des hl. Ignatius kann man besichtigen: Eine Zweiraumwohnung aus dem 16. Jahrhundert mit Gebets-Abteilung. | |
Die Hauptkirche im Zentrum des Klosters ist leider verschlossen. Ein Schild besagt, dass lt. einer alten Regel des Klosters nur Männer Zutritt zu dieser Kirche haben. Etwas tiefer neben der Hauptkirche befindet sich eine heilige Quelle mit fließendem Wasser. | |
Weiter geht es zum Museum der industriellen Olivenöl Produktion. in Agia Paraskevi. Die EU förderte den Umbau mit 2,2 Mio €. Ab 1880 gab es auf Lesbos
eine intensive Mechanisierung der Olivenöl Produktion. | |
Im Steinmalwerk wurden die Oliven vermahlen und die Maische dann in Tücher geschöpft. Hydraulisch betätigten Packpressen drückten dann das Öl aus der Maische. | |
Der Antrieb für die Druckerzeugung in den Pressen. | |
Nach dem Pressen wurden Öl und Wasser mit Hilfe von Zentrifugen getrennt. | |
Und zum Antrieb des Ganzen diente eine Dampfmaschine. | |
Im Kesselhaus wurde der dazu nötige Wasserdampf erzeugt. . Geheizt wurde hauptsächlich mit den getrockneten Tresterresten von den Packpressen. | |
In einem Nebenraum gab es noch zwei Getreidemühlen, die die vorhandene Technik zum Antrieb nutzten. | |
In den Nebengebäuden
finden sich viele kleine Lagerzellen, , die von den Olivenbauern
gemietet werden konnten zur Aufbewahrung der Ernte bis zum
Pressen. Falls dies länger dauerte, konnten die Oliven mit Salz
aus der nahen Salzlagune konserviert werden. | |
Weiter geht es zum Kloster Taxiarchis. Vor dem Eingang zum Kloster- Gelände wurde ein Militär-Düsenflieger installiert. Warum? | |
Zugang zum inneren Bereich des festungsmäßig ausgebauten Klosters. Das dem Erzengel Michael (=Taxiarchis) geweihte Kloster ist das bedeutendste auf Lesbos. Es wurde 1661 erstmals erwähnt und 1879 restauriert. | |
Das Kloster wird wohl häufig besucht. Eine Buslinie aus Mytilini endet hier und vor dem Kloster wartet ein sehr großes Kafeneon auf Gäste. Heute findet in der Kirche eine Kindtaufe statt. | |
Das Taufbecken ist schon hergerichtet. Auf einem Nebentisch wurden viele, auch kostbare Geschenke abgelegt. | |
Die Hauptattraktion des Klosters ist diese wundertätige Ikone des Erzengels Michael.. Piraten sollen einst das Kloster geplündert und alle Mönche umgebracht haben. Nur einer überlebte wie durch ein Wunder. Er soll aus Ton und dem Blut der Ermordeten diese Ikone geformt haben. Viele Pilger orthodoxen Glaubens glauben an die Wunderkraft der Ikone. | |
Neben der Ikone steht ein Gestell mit silbernen Schuhen. Einige Pilger legen einen Schuh der Ikone zu Füßen, beten und stellen ihn dann wieder zurück. Eine Zeremonie, deren Bedeutung sich mir nicht erschließt. | |
Wieder zurück im Hafen von Molivos. Die Wellen schlagen immer noch gegen die Kaimauer. | |
Am nächsten Tag fahren wir Richtung Westküste. Vorbei an Solaranlagen, die sich automatisch nach der Sonne ausrichten. | |
Vatoussa ist ein Bergdorf mit schön renovierten Steinhäusern. |
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Am Dorfplatz finden wir die Kirche, einen alten Brunnen, Gaststätten und kleine Geschäfte. | |
Blick über die Dächer von Voutussa. Viele der Häuser dienen wohl als Ferienwohnungen in den heißen Sommermonaten. | |
Uns fällt auf, dass auf der Insel viele Schafe und Ziegen gehalten werden. Wir treffen immer wieder auf Bauern, die mit ihrem Pickup Milchkannen zur Molkerei bringen. Die Molkerei ist der größte Käsehersteller in der Ägäis, hat auch eine Bio-Linie und verkauft den Käse in vielen Läden in ganz Griechenland. | |
Das Kloster Moni Perivolis ist (heute?) geschlossen. | |
In Sigri wollen wir das Naturhistorische Museum des Versteinerten Waldes von Lesbos besuchen. Der Eintritt von 10 € pro Person erscheint uns zu hoch. So begnügen wir uns mit einer Broschüre für 1 €. Das Museum (und die Broschüre) geben einen sehr guten Einblick in die geohistorische Entwicklung der Ägäis während der letzten 20 Millionen Jahre. | |
Der Hafen von Sigri wird gerade ausgebaut. | |
Lesbos Molivos - Limnos O. Moudtou/O. Fourlidia, 55,9 nm |
Do. 09.05.2019 |
Bei der Port Police von Molivos zahlen wir 16 € Liegegebühr für 4 Tage. Das Wetter hat sich beruhigt und wegen der langen Strecke, die uns heute bevorsteht, legen wir schon um 5:30 Uh:r ab. | |
Wir queren die Zufahrt zu den Dardanellen und müssen verstärkt Ausguck halten. Einige Frachtschiffe, die auf die Einfahrt in den Bosporus warten, lassen sich im offenen Meer treiben, | |
andere ankern im Lee der türkischen Insel Bozcaada. | |
Gegen 18:20 Uhr ankern wir auf Limnos im Ormos Fourlidia in der großen Bucht von Moudros. Hier ist rundum Natur pur. Wir verbringen eine sehr ruhige Nacht. | |
Morgens holt ein Fischer sein Netz ein. Wir relaxen noch einen Tag in dieser idyllischen Bucht. | |
Limnos O. Fourlidia - Moudros, 4,3 nm |
Sa, 11.05.2019 |
Um 10 Uhr gehen wir ankerauf und gegen 11 Uhr legen wir im Hafen von Moudros längsseits an. An den Säulen gibt es per Chipkarte Strom und Wasser. | |
Der Hafenbereich wurde Dank EU-Finanzhilfe großzügig ausgebaut. |
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Morgenstimmung mit Nebelschwaden | |
Wir erwandern uns den Ort. Hier gibt es Getreidefelder mit blühenden Wegesrändern. Auf den eher sanften grünen Hügeln weiden Milchschafe. | |
Wir kommen an dem Soldatenfriedhof vorbei. Die letzte Ruhestätte auch vieler neuseeländischer Soldaten. | |
Sie waren 1915 an diesem Steg außerhalb der Stadt angelandet. In Moudros finden wir mehrere Gedenktafeln, die an die Schlacht erinnern. | |
Die neue Bootssteuer Tepai wird ja jetzt nach mehreren vergeblichen Versuchen in Griechenland eingeführt. Ich registriere mich im Internet: Allerdings will die Software meinen Heimathafen Rüdesheim nicht anerkennen. | |
Wir leihen uns wieder ein Auto für einen Tag (30 €).
Wir fahren nach Therma: Heiße Quellen erregen ja auf jeder Insel
mein Interesse. | |
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite finden wir dann die heiße Quelle. Viele Griechen kommen hierher und füllen das Wasser in Kanister. Es soll - schluckweise alle 2 Stunden getrunken - bei diversen Beschwerden im Magen- Darmbereich helfen. Die Ruinen deuten darauf hin, dass das Wasser auch schon früher zu therapeutischen Zwecken genutzt wurde. | |
Wir fahren weiter nach Myrina, der Hauptstadt von Limnos. | |
Ich besuche die Port Police im Hafen wegen der neuen Bootssteuer. Die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und telefonieren mehrmals mit diversen Behörden, um abzuklären, dass auch kleine Binnenhäfen von der Software als Heimathafen anerkannt werden. | |
Wir wollen hoch zum Kastell. Anfangs ist der Treppenweg gut ausgebaut. | |
Weiter oben führt dann ein schmaler Pfad zum Gipfel. | |
Unterwegs treffen wir auf Ziegen und Rehe, die sich an die Touristen gewöhnt haben und überhaupt nicht scheu sind. | |
Blick auf das von einer Mauer geschützte Pulverlager. | |
Top of the Hill genießen wir die Fernsicht. | |
Blick über die Stadt mit dem Segelhafen und dem kleinen
Fischerhafen. | |
Blick vom Fischerhafen auf das Kastell. In der Nähe des Fischerhafens kann man gut einkaufen. Metzger, Bäcker und Gemüseladen liegen nahe beieinander. | |
Wir fahren nach Norden zum Fischerhafen Plaka. Hier wollen wir eventuell Halt machen auf unserem Weg nach Samothraki. Ein Platz zwischen den Fischerbooten wäre noch frei. |
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Wir besuchen die Ausgrabungsstätte von Poliochni. Leider ist sie heute am Dienstag geschlossen. Ansonsten würde der Eintritt 2 € kosten. | |
Die Ausgrabungen von Poliochni belegen: Seit der frühen Bronzezeit im 3. Jahrtausend v.Chr. war hier ein kulturelles und ökonomisches Zentrum. | |
Der Chef der Port Police in Moudros druckt das von mir erstellte e-Parabolo aus. Seiner Meinung nach fehlt darin ein bestimmter Eintrag, ohne den ich die Steuer nicht bezahlen kann. | |
Er erstellt ein neues e-Parabolo mit einem neuen “Administrative Fee Code”. Mit diesem Ausdruck zahle ich dann die 180 € (für den Rest des Jahres 2019) bei der örtlichen Postfiliale ein. Ich hoffe mal, dass es später mit der doppelten e-Parabolo keine Probleme gibt. | |
Motor- und Getriebeölkontrolle ist mal wieder fällig. Dazu muss ich wieder die Backskiste leerräumen um von der großen Luke aus Getriebe und Welle zu kontrollieren.. Alles ok. | |
Limnos Moudros - Limnos Plaka Bucht, 27,5 nm |
Do, 16.05.2019 |
Wir motorsegeln zur Bucht von Plaka. Das Wetter in der nördlichen Ägäis hat sich beruhigt und in der nächsten Woche sind nur schwache Winde vorwiegend aus Süd gemeldet. Wenn der Wind zum Segeln nicht ausreicht, muss der Motor mithelfen. Wir fahren nicht in den Fischerhafen, sondern ankern auf 2,90 m über Sand in der weitläufigen Bucht. | |
Limnos Plaka - Samothraki Kamariotissa, 32,1 nm |
Fr, 17.05.2019 |
Hier geht es weiter Richtung Samothraki |
Am nächsten Morgen gehen wir ankerauf mit dem Ziel Samothraki |