Nach ein paar Wellnesstagen über Marias Geburtstag im Saliris Resort Spa Hotel in Egerzalok fahren wir von Ungarn aus mit einem Zwischenstopp in Sofia am 15.09.2019 zum Boot in Manitsas Marine in Nea Peramos. | |
Wir bereiten die Walkabout auf unseren Herbsttörn vor: Trinkwasser und Vorräte werden gebunkert, Mitgebrachtes aus dem Auto umgeladen, Überflüssiges aus dem Boot im Auto deponiert. Das Dinghi bekommt neue Bodenbretter, eine neue Sitzbank... Das DEKPA bekommt einen neuen Stempel, der wieder ein Jahr gültig ist. | |
Fahrt zur Nestos Schlucht und zum Nestos Delta | 18.09.2019 |
Der Fluss Nestos ist etwa 240 km lang, entspringt in Bulgarien und bildet in Griechenland die Grenze zwischen Mazedonien im Westen und Thrakien im Osten. Im Nestos Nationalpark mit seinen besonderen Ökosystemen mit Schwemmland, Süßwasserseen und Lagunen gibt es mehr als 300 Vogelarten. Wir fahren zuerst zur Nestos Schlucht. Das Wasser ist selbst Maria zu kalt zum Baden. | |
Durche die Schlucht führt eine Eisenbahnlinie, die in den Jahren 1896 bis 1906 von einer französischen
Gesellschaft erbaut wurde. Während dieser Zeit wurde auch der etwa 10 km
lange Pfad, der entlang der Bahnlinie
verläuft, in den Fels gehauen. | |
| Wir fahren eine Passstraße hoch, um uns die Nestos Schlucht von oben zu besehen. Leider ist es heute sehr diesig. |
Die Nestos Schlucht von oben | |
Eigentlich wollten wir ja Vögel beobachten. In der Schlucht trafen wir jedoch nur wenige an. | |
Deshalb fahren wir weiter zum Nestos Delta. Früher bildete der Nestos ein weites bewaldetes Delta. Bis Mitte des 20.Jahrhunderts wurde der Wald großflächig abgeholzt. Die Ebene wurde zu von Bewässerungsgräben durchzogenem Ackerland, das heute intensiv genutzt wird. Nur ein kleiner Bereich um die Nestos-Mündung wurde zum Naturschutzgebiet. | |
Und dies zu erreichen war gar nicht so einfach. Wir fuhren zweimal an verschiedenen Stellen über Landwirtschaftswege Richtung Fluss, haben aber immer nur den bewaldeten Uferstreifen erreicht. | |
Rechts hinter den Hecken beginnt die landwirtschaftlich intensiv genutzte Zone, links hinter den Baumreihen fließt - für uns unerreichbar - der Nestos. ...und seltene Vögel haben wir auch keine gesehen... | |
Stattdessen die mit dem Wasser des Nestos gefüllten Bewässerungskanäle | |
und die davon ausgehenden kleinen Kanäle. Unter anderem werden hier intensiv Kiwis angebaut. | |
Die Kiwiernte hat hier schon begonnen. | |
Junganlagen | |
Die Ernte wird nach Frankreich, England und Deutschland exportiert. | |
Neben Körnermais- und Spargelfeldern finden wir auch Reisfelder. |
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Dieser Reis braucht noch einige Zeit bis zur Ernte. | |
Wir fahren weiter nach Keramoti und campen frei am Ende der Landzunge. | |
Wir haben natürlich zu viel Gepäck dabei und müssen einiges auf dem Fahrer- und Beifahrersitz verstauen, bevor wir unser “Nachtlager” im Berlingo herrichten können. | |
Wir haben dann aber gut geschlafen mit Panoramasicht auf die spätabends vorbeifahrenden Fähren von und nach Thasos. | |
Morgenkaffee im Berlingo | |
gekocht auf dem kleinen Campinggas Kocher | |
Endlich Vögel beobachten in der Lagune | 19.09.2019 |
Wir fahren weiter zum Agisma Strand, hinter dem sich eine große Lagune befindet. | |
In dieser Lagune sollen wir sie endlich zu Gesicht bekommen... | |
Pelikane, Schwäne und Reiher, | |
die sich gut zu vertragen scheinen. | |
Flamingos stehen etwas abseits. | |
Die Pelikane haben uns entdeckt und ziehen es vor ihren Standort zu verändern. | |
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Der Reiher unterdessen steht schon seit einer Stunde am gleichen Platz und beschaut sich die Gegend. | |
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Maria bei der Wanderung am Rande der Lagune. Da für morgen der Durchzug eines Regengebietes gemeldet ist, fahren wir - erfüllt von den Eindrücken der Vogelbeobachtung - zurück zum Boot und verbringen den nächsten Tag an Bord. | |
Erkunden eines Winterliegeplatzes | Sa, 21.09.2019 |
Wir fahren mit dem Berlingo nach Thessaloniki. Hier hatte ich bei einer keinen Werft (Lambros Mitsoudis Shipyard) nach einem Winterliegeplatz nachgefragt. Wir finden die Werft verschlossen vor und auch sonst erscheint uns hier alles ziemlich chaotisch zu sein... Auf der Homepage sah das alles ganz anders aus. Wir beschließen, uns nach einem anderen Winterliegeplatz umzusehen. | |
Die Aretsou Marina erscheint uns zu teuer und wegen des trüben Wassers ist mit starker Bewuchsbildung am Unterwasserschiff zu rechnen. Unsere Freunde von der Conch haben hier ihren festen Winterliegeplatz. | |
In Nea Moudania wurde seit meinem letzten Besuch vor 5 Jahren der Kirchturm weiter vekleidet. Ein Teil des Turms soll für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Hafen hat sich leider negativ weiter entwickelt. Der äußere Schwimmsteg hat sich weitgehend von seiner Verankerung losgerissen und zur Zeit besteht bei ihm keine Landverbindung. | |
Wir fahren weiter zur Sani Marina am ersten Finger von Chalkidiki. | |
In der Marina war ich schon mal vor 5 Jahren für eine Nacht zum stolzen Preis von 44,28 ¤ für die 8,30 m lange Walkabout. Ich hatte aber von Freunden gehört, dass hier die Winterliegepreise, wenn die 5-Sterne-Hotels geschlossen haben, sehr günstig sind. | |
Das Marina Büro hat auch am späten Abend noch geöffnet, und die nette Mitarbeiterin rechnet mir einen Preis von 677.¤ für 6 Monate vom 1.11.2019 bis zum 30.04.2020 aus. In der Marina gibt es nur Wasserliegeplätze. Dies ist konkurrenzlos günstig und ich sage sofort zu. Ich hatte ja einen Landliegeplatz anvisiert und muss dann in den nächsten Tage noch mal Antifouling streichen. | |
zur Bucht von Vourvourou | So, 22.09.2019 |
Wir übernachten im Berlingo auf dem Mitarbeiterparkplatz und gönnen uns morgens im Sani Resort Kaffee und Süßes zum stolzen Preis von 16,00 ¤ | |
Nea Fokea mit seinem byzantinischen Turm | |
Blick vom Hügel auf den keinen Fischerhafen, in dem ich vor 5 Jahren geankert hatte. | |
Nahe beim Hafen finden wir eine kleine Höhlenkirche. | |
Sie wird irgendwie mit dem Apostel Paulus in Verbindung gebracht | |
Unter der Kapelle befindet sich ein langer, schmaler und stellenweise sehr niedriger Gang, der zu einem Wasserbecken führt mit “wundertätigem” Wasser. | |
Wir fahren weiter zum zweiten Finger und machen Mittagspause in einer schönen Bucht gegenüber der kleinen Insel Diaporos. | |
Weiter geht es zum Strand von Vourvourou, wo wir auch im Berlingo übernachten wollen. | |
Zwischen dem Strand und der gegenüberliegenden Insel Diaporos ist das Meer spiegelglatt. Hier haben Bekannte von uns den Medicane im letzten Herbst abgewettert. Wir wandern den Strand entlang Richtung Süden und finden nach ca 1 km ein Fischrestaurant neben einem Supermarkt, der sein Angebot jetzt in der Nachsaison schon sehr merklich reduziert hat. | |
Über Ouranoupoli zurück zum Boot | Mo, 23.09.2019 |
Sonnenaufgang | |
Frühstück | |
Abreisefertig | |
Wir machen Halt in Ouranoupoli, dem Eingangstor zur Mönchsrepublik Athos und besichtigen das Museum in dem historischen Turm. Weiter geht es zurück zum Boot. Hier warten noch einige Aufgaben auf uns. Da die Walkabout ja über Winter im Wasser bleibt, kaufe ich bei Stavros noch Antifouling für Boot und Propeller. | |
Vorbereitungen zum Abslippen der Walkabout. | Di, 24.09.2019 |
Bei der Kontrolle des Impellers stelle ich fest, dass ein Flügel fehlt. Also installiere ich einen Neuen mitsamt neuer Dichtung. Ich telefoniere mit der Sani Marina, schließe den Vertrag mündlich ab und handle aus, dass wir den Berlingo schon jetzt auf dem Marina Gelände parken dürfen. Wir packen alles auf dem Boot Überflüssige (besonders meine große Bücherkiste) ins Auto. | |
Wir bringen die neue Mobicool Kompressor-Kühlbox ins Boot. Sie findet (vorübergehend?) Platz in der Hundekoje. | |
Ich streiche Antifouling, muss aber nach zweidrittel der Arbeit aufhören, weil es anfängt zu Regnen. | |
Primer und Antifouling A7 von Nautix trage ich in mehreren Schichten auf dem Propeller auf. War teuer, mal sehen ob es mehr hilft als meine bisherige Fettmischung. | |
Fahrt dem dem Berlingo zur Sani Marina und Rückfahrt mit Taxi und Bus | Mi, 25.09.2019 |
Heute bringe ich das Auto zur Sani Marina. Dazu muss ich schon um 3:00 Uhr aufstehen, um später die entsprechenden Busverbindungen nach Nea Peramos zum Boot zu erreichen. Der Berlingo parkt jetzt auf dem bewachten Parkplatz von der Sani Marina. Ich schließe den Vertrag über den Winterliegeplatz ab und zahle wirklich nur 677¤ für 6 Monate. | |
| Zurück geht es dann zuerst mit dem Taxi bis Nea Peramos und von dort aus mit dem Bus zum Busbahnhof von KTEL Chalkidiki. Von dort aus per Shuttlebus weiter zum zentralen Busbahnhof von KTEL Macedonia und von dort nach Nea Peramos. Ankunftszeit: 17:50 Uhr |
Unterdessen hat der hilfsbereite Marina Mitarbeiter aus eigenem Antrieb das Antifouling an der Walkabout fertig gestrichen. Danke nochmals dafür! | |
Wir unternehmen eine letzte Wanderung zum Steg ohne Landverbindung, bei dem zur Zeit alle Plätze mit Dauerliegern belegt sind. Zum Abschied speisen wir noch mal vorzüglich in Nea Peramos in unserer Liebslingstaverne Konstantaki mit ihrer sehr guten regionalen Küche. | |
Einkranen und nach Thassos | 27.09.2019 |
In Manitsas Marina wird ein Teil der Boote auf die griechische Art mit Hölzern abgestützt der andere Teil mit Stahlgestellen, die mit diesem Trailer transportiert werden können. | |
Um 10:00 Uhr kommt die Walkabout ins Wasser. Der Motor will zuerst nicht anspringen. Erst nach mehrmaligem Entlüften der Dieselleitung schafft er es und läuft dann auch sehr zuverlässig. Endlich kann unser Herbsttörn los gehen. Unser Plan dabei ist, es wieder geruhsam angehen zu lassen und vor allem die Finger der Halbinsel Chalkidiki zu erforschen. | |
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