Quicklinks auf dieser Seite: Mit dem “Zurück-Knopf” des Browsers kommt man wieder hierher. Kyllini, Katakolo,Kyparissia, Methoni, Pylos, Koroni, Kap Tainaron, Elafonisos, Kap Maleas, Gerakas, Akropolis von Zarax, Porto Heli, Ermioni, Poros, Palaia Epidauros, Korphos, Kanal von Korinth, Kiato, Ormos Panormos | |
Donnerstag, 15.8.2013 | Nach entsprechenden Vorbereitungen starte ich am Donnerstag meinen Törn mit der “Walkabout” um den Peleponnes. |
| Von Messolonghi aus durchquere ich die Route der Fähren von und nach Patras. Dank meines AIS ist dies kein Problem. Vormittags muß ich mangels Wind motoren, nachmittags kann ich dann endlich segeln. |
Mein Tagesziel ist der Hafen von Kyllini. Bis zum späten Abend legen hier die Fähren nach Zakynthos an und ab. Ich ankere auf 3,10 m über Sand in der Nähe des Yachthafens. | |
| Nachts dreht der Wind, die Dünung steht voll in die Bucht und es wird etwas rollig an Bord. Eine Segelyacht, die weiter außerhalb geankert hatte, verlegt sich neben mich. |
Freitag, 16.8.2013 |
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Weil es so rollig am Ankerplatz ist, hole ich schon um 7:00 Uhr den Anker auf und segle bei der aufgehenden Sonne los. | |
| kurz nach 9:00 Uhr muß ich einem dicken Warnballon ausweichen.
Hier sind Taucher unterwegs. Der Ballon trägt die Aufschrift: |
| Gegen 14:30 Uhr ankere ich in Katakolo. Hier bin ich vor fast genau einem Jahr auf meinem Trip nach Griechenland angekommen. Ich pumpe das Dinghi auf, besuche wieder das gleiche Cafe und mein Computer hat sich noch den WIFI-Zugangscode gemerkt. Es kommen schon fast heimatliche Gefühle auf. Aber es entwickelt sich noch was genauso wie im letzten Jahr... |
| Der Wind frischt auf und dreht und der Anker hält nicht (...same procedure as last year...) Vermutliche Ursache: Der Ankerschäkel verhakt sich nach der Winddrehung. Der Anker greift nicht mehr richtig, sondern liegt auf der Seite. Ich ankere neu und bringe zusätzlich den Zweitanker aus. |
| Die Überprüfung, ob der Anker hält, ist bei mir in diesem Jahr einfach: Ich habe auf meinem 7 Zoll Acer Nexus einen Ankeralarm installiert, der mich im Ernstfall weckt. Da der Wetterbericht gutes Wetter für den Küstentörn nach Süden voraussagt, geht es morgen gleich weiter. |
Samstag, 17.8.2013 |
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| Walter mit seinem Wharram-Katamaran startet auch früh und hat den gleichen Weg wie ich. |
| Er segelt die ganze Strecke bei achterlichem Wind unter Blister und ist natürlich viel schneller als ich. |
| Im Hafen Kyparissia mache ich in zweiter Reihe neben freundlichen Franzosen fest. |
| Die Hafengegend in Kyparissia ist auf den ersten Blick nicht besonders reizvoll. Die Mole wurde verlängert. Aber die Winterstürme haben an der Westmole wieder Schäden angerichtet. |
| Ich wandere zum alten Stadtteil oben am Berg. Hier hat die Stadt durchaus ihre Reize. In der Kirche findet gerade eine große Feier statt. |
| Es gibt noch einen alten Bahnhof. |
| Die Strecke ist schon lange still gelegt. Auf dem alten Gleisbett weiden Schafe und es stehen noch alte verrostete Wägen rum... Das könnte doch ein Eisenbahnmuseum geben... |
Sonntag, 18.8.2013 |
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Vorbei an dem kleinen Hafen von Marathopolis, dem die Insel Proti vorgelagert ist, geht es unter Segel weiter Richtung Süden. |
| Da es mit achterlichem Wind so gut läuft, lasse ich mein vorgesehenes Tagesziel Pylos an Backbord liegen und segle weiter bis Methoni. |
| Hier ankere ich direkt neben Walters Katamaran “Woodwind” (www.dywana.com) |
Montag, 19.8.2013 |
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| Heute bleibe ich hier und sehe mir die riesige Festungsanlage näher an. Methoni ist eine sehr alte Stadt. Frühe Funde stammen aus dem 8. Jahrh. v. Chr. Wegen ihrer strategisch günstigen Lage als Handelshafen und Versorgungsstation für Kriegsschiffe war Methoni häufig umkämpft und wurde öfter zerstört und wieder aufgebaut. Von 1206 bis 1500 war Methoni erstmals unter venezianischer Herrschaft und erlebte eine Blütezeit. |
| 1500 eroberten die ottomanischen Türken die Stadt nach langer Belagerung und töteten viele Einwohner. Von 1685 bis 1715 dauerte die Epoche der 2. venezianischen Herrschaft, während der die Festung in ihrem heutigen Umfang ausgebaut wurde. Die Venezier nannten sie “Das erste Auge der Republik”. Danach holten sich die Türken Menthoni zurück; dann kamen die Ägypter und schließlich die Franzosen, die Menthoni außerhalb der Festung als neue Stadt anlegten. |
| Der Burtzi, der türkische Turm, am südöstlichen Ende der Festung ist weithin sichtbar. Er wurde im 15. Jahrhundert von den Veneziern begonnen und im 16. Jahrhundert von den Ottomanen vollendet. |
| Blick vom Burtzi auf die Festung. Die Sanierungsarbeiten an dem Gebäude rechts sind wohl zum Erliegen gekommen. Eigentlich waren dafür bis Ende 2013 EU-Gelder zur Verfügung gestellt worden. |
| An mehreren Stellen wurde die seeseitige Mauer durch Wintersturmfluten beschädigt. Dank EU-Hilfe wurden die Stellen notdürftig saniert. |
| Blick aus dem Nordwesten der Festung auf die Ankerbucht. Die 14 bögige Brücke über den Graben zum zentralen Eingang in die Festung wurde von Ingenieuren des französischen Militärcorps erbaut. Der Graben um das Kastell sollte mit Meerwasser geflutet werden. Es gelang jedoch nicht - trotz mehrerer Versuche - diesen Graben bis auf Meeresniveau auszuheben. |
Dienstag, 20.8.2013 |
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| Walter fährt heute früh los. Ich bleibe noch vor Anker und fahre mit dem Klapprad nach Pylos. |
| Bis Pylos sind es 12 km mit einem “Berg” von 222 m dazwischen. Nach der Hinfahrt überlege ich mir, ob ich für die Rückfahrt in der Mittagshitze doch lieber den Bus nehme. Hier halte ich an dem historischen Aquädukt in Pylos, über das die Festung Neokastro mit Wasser versorgt wurde. |
| Pylos liegt an der Einfahrt zur Bucht von Navarino, einem der größten natürlichen Häfen der Welt. Er wird seit der Antike von Schiffen, die auf dem Weg um den Peleponnes sind, genutzt. Hier fand auch 1827 die berühmte Seeschlacht von Navarino statt, die die Befreiung Griechenlands von dem türkischen Joch bedeutete und den Weg zur Schaffung des griechischen Staates ebnete. |
| Im Jahre 1573 erbauten die Türken in Pylos die Festung Neokastro, die mit 4 Bastionen und einer Oberburg den damals neuen feindlichen Geschossen standhalten sollte. Damals betrug der Aktionsradius von tragbaren Schußwaffen 100 - 150 m und von Kanonen 400 - 500 m. Die Anlagen - besonders die Oberburg - sind noch sehr gut erhalten. Von 1685 bis 1715 waren die Venezianer die “Burgherren”; danach bis 1827 wieder die Türken. |
| An zentraler Stelle innerhalb der großen Ringmauer steht die Kirche “Metamorphosis tou Sotiros”. Während der Herrschaft der Türken war sie eine Moschee. Sie wird gerade intensiv außen und innen saniert. |
| Blick auf die Marina in Pylos. |
| Nach einem guten Mittagessen in einem Lokal am zentralen Platz in Pylos entschloß ich mich dann doch, wieder mit dem Rad zurückzufahren. Im Tal wird die Straße rechts und links von Olivenplantagen
gesäumt. |
| Bei anderen ist nur das Gras niedrig gehalten und gemulcht. Wieder andere sehen eher verwahrlost aus. Die gute Pflege hat ihren Grund einerseits in einer Ernte-Erleichterung und andererseits... |
| ...gibt es weniger Schäden durch Brände, wenn sich das Feuer nicht im Unterwuchs verbreiten kann. Auf dem Weg nach Methoni hielt die Feuerwehr noch Brandwache an einer Stelle, wo es tags zuvor gebrannt hatte. |
Mittwoch, 21.8.2013 |
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| Heute lege ich einen Ruhetag ein mit dank der flexiblen Tastatur von Achim, kann ich jetzt auch schneller schreiben. |
Donnerstag, 22.8.2013 |
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| Heute geht es meist unter Motor weiter bis Koroni, dem 2. Auge der Republik der Venezier. Auch hier gibt es eine Festung, die die Hafeneinfahrt beschützen soll. Auf dem Weg nach Koroni verdichten sich die Wolken und es sieht nach Gewitter aus. |
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Später vor Anker gibt es Gewitter mit Starkregen und Sturmböen aus West, danach Winddreher auf Nordost und die Dünung steht in die Bucht. Die Boote tanzen an ihren Ankern. Nach dem Gewitter erkennt mein Samsung Netbook keine USB Schnittstellen und keine Soundkarte mehr. Zur Navigation ist es nicht mehr zu gebrauchen. Vermutlich entstand der Schaden durch Überspannung während des Gewitters. Mein Acer Ersatz-Netbook erkennt die AIS- und die damit gekoppelten GPS-Signale nicht mehr, kann aber noch mit der Ersatz-GPS-Mouse betrieben werden. |
Freitag, 23.8.2013 |
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| Die Ankerbucht von Koroni am Morgen danach: Das Wetter hat sich beruhigt, das Gewitter war eine lokal begrenzte Angelegenheit. |
| Das Leuchtfeuer von Kap Tainaron, das nach dem Kap Tarifa in der Einfahrt der Straße von Gibraltar südlichste Kap Europas. In dieser Gegend in historischen Tenaron wurde der Zugang zur Unterwelt vermutet. |
| Gegen 17:00 Uhr fällt mein Anker in der Bucht von Porto Kayio (oder Porto Kagio) nach 40,6 sm; eine lange Strecke, meist wieder unter Motor oder unter Segeln mit Motor-Unterstützung zurückgelegt. Dafür ist Porto Kayio eine traumhafte Bucht. |
| Das Wasser ist so klar, dass man in 5 m Tiefe den Anker noch genau sehen kann. In der Bucht ankert auch die ”Absolut”, ein alter Schoner, der mit Ferienkindern aus Deutschland unterwegs ist. |
| Außerdem treffe ich hier auf den österreichischen Solar-Katamaran. |
| Porto Kayio, ein sehr liebenswerter Ort. Für die nächsten Tage sagen die Wetterberichte nur Schwachwind und wenig Seegang voraus. Deshalb fahre ich weiter, um bei günstigem Wetter das berüchtigte Kap Maleas zu umrunden. |
Samstag, 24.8.2013 |
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| Gegen 8:30 Uhr lichte ich den Anker. Tagesziel ist die Insel Elafonisos. |
| In der Bucht Sarakiniko auf der Insel Elaphonisos ankere ich neben dem Solarkatamaran auf 3 m Tiefe über Sand. Die Bucht ist traumhaft schön und man fühlt sich in die Karibik versetzt. |
| Ich wandere durch unwegsames Gelände auf die Bergspitze vom Kap Elena. Der Rundumblick ist berauschend. Eine wirklich schöne Bucht. |
| Eine wirklich schöne Bucht... aber... nachts kommt es dann dicke: Der Wind dreht und nimmt zu. Die Wellen stehen voll in die Bucht, Die Boote schaukeln an den Ankerketten und -leinen. Meine kleine Walkabout rollt so stark, dass ich es vorziehe, auf dem Fußboden zu schlafen, damit ich nicht aus dem Bett fallen kann. Sowas habe ich bisher vor Anker noch nicht erlebt. |
Sonntag, 25.8.2013 |
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| Gegen Morgen beruhigen sich die Wellen und der Wind ist eingeschlafen. Heute soll es um das für sein unberechenbares Wetter berüchtigte Kap Maleas gehen. Hier mußten schon oft Schiffe umkehren wegen plötzlichem Starkwind mit entsprechendem Seegang. Um 9:40 Uhr gehe ich ankerauf und motore den ganzen Vormittag. Gegen 11:30 Uhr passiere ich das Leuchtfeuer von Kap Zovolo. |
| Kap Maleas erreiche ich gegen 12:15 Uhr. |
| Die einsame Einsiedelei auf dem Kap scheint noch bewohnt zu sein. |
| Ich entdecke 2 Menschen oder Mönche (?) unter dem Baum und winke ihnen zu. |
Eigentlich wollte ich heute bis Monemvasia, aber da jetzt Wind aufkommt und ich gut in der Zeit bin, segle ich weiter bis Gerakas, einem kleinen Dorf in einer geschützten Bucht. | |
| Ich gehe längsseits direkt vor einer Taverne, dem Restaurant “Avra”, das meine neue Stammkneipe werden könnte... |
| Hier treffe ich - was für ein Zufall - wieder auf Walter, der mit seiner Woodwind weiter hinten im flachen Teil der Bucht ankert.. Zwischen Boot und Gasthaus ist die Hauptverkehrsstraße des Ortes. Sie führt 200 m weiter zu einem Wendehammer im Hafen und dann muß man wieder den gleichen Weg zurück. |
Montag, 26.8.2013 |
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| Ich beschließe, noch einen Tag an diesem schönen ruhigen Ort zu bleiben. Oben auf den Einfahrtshuk stehen die Überreste der alten Akropolis von Zarax, die nicht restauriert ist und vermutlich einen mykenischen Ursprung hat. |
Dienstag, 27.8.2013 |
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| Ich wandere morgens früh noch mal zur alten Akropolis, während Walter schon losfährt. |
| viele Wege führen hoch zur Akropolis, dieser ist sogar gekennzeichnet. |
| Zu sehen gibt es oben eigentlich nicht viel außer dieser Ruine... |
| ...und einer Menge Steine. Aber die Atmosphäre oben auf dem Berg ist schon eine besondere. |
| Heute soll es weiter gehen bis nach Porto Heli (oderPorto Cheli), dem Heimathafen von Walter und seiner Woodwind. Ein Blick zurück auf die Reste der alten Akropolis. Der Verlauf der unteren Mauern läßt sich noch erahnen. |
| Nach einem Tag unter Segeln und teilweise unter Motor fällt der Anker um 18:30 Uhr in der großen Ankerbucht von Porto Heli. Nach den vielen kleinen idyllischen Ankerplätzen habe ich erst mal “Kulturschock”: Porto Heli ist ein umtriebiges Städtchen und es ankern so viele Yachten hier, dass ich im Gewühle Walters Woodwind - wir wollten uns hier treffen - nicht finden kann. |
Mittwoch, 28.8.2013 |
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| Einen Vorteil hat Porto Heli ja: direkt bei meinem Ankerplatz gibt es Tankstelle, Supermarkt und Yachtausrüster. Bis Ermioni, mein nächstes Ziel, sind es nur 15 sm. Deshalb starte ich erst kurz vor 13.00 Uhr. Nachmittags ist guter Segelwind und ich komme rasch voran. |
Ermioni wird auch regelmäßig von einem Tragflächenboot angelaufen. | |
Es gibt einen kleinen Hafen, ich ankere aber in der geschützten Bucht und bummle durch das kleine Städtchen. | |
Donnerstag, 29.8.2013 |
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Ich verlasse den Ankerplatz in Ermioni kurz vor 9.00 Uhr. Bei böigem Wind segle ich bis zum Kap Skyllaion. Dann geht es mangels Wind unter Motor weiter zur Insel Poros. | |
Die Stadt Poros ist sehr reizvoll an felsigen Hängen gelegen und ein beliebter Urlaubsort. Entsprechend herrscht viel Fähr-Verkehr in dem schmalen Fahrwasser zwischen Poros und der peleponnesischen Küste.
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Ursprünglich wollte ich in der Russian Bay nördlich von Poros ankern. Dort ankern aber schon viele andere Boote. Deshalb ziehe ich es vor, wieder zurück zu motoren und südlich von Poros in der Nähe der Plaka Bootswerft zu ankern mit schönem Blick auf das Städtchen. | |
In der Poros Marine Strandbar direkt bei der Plaka Bootswerft habe ich Internet-Zugang. Der Superforecast von www.windfinder.de sagt für die Nacht und den frühen Morgen starken Wind aus Nord voraus. Real bleibt es aber bei einem lauen Lüftchen. | |
Freitag, 30.8.2013 |
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Zunächst kommt er nun doch, der kräftige NNW Wind mit 6er Böen. Deshalb geht es unter Motor gegenan, küstennah an der Ostseite der Halbinsel Methana. Ich hoffe auf einen günstigen Halbwimdkurs, wenn ich das Nordkap von Methana passiert habe. Der Wind lässt jedoch schon vorher nach und ich muß weiter motoren. Links der kleine Hafen von Agios Georgios an der Nordostspitze der Halbinsel. In den äußeren Wellenbrecher ist ein gesunkener und mit Ballast gefüllter Küstenfrachter “integriert”. | |
In Archaio Epidauros ankere ich im Mooringfeld in der Südost-Ecke der Bucht. | |
Archaio Epidauros (manchmal auch Palaia Epidavros genannt) ist ein kleiner Ort mit bemerkenswert vielen Tavernen. Er hat eine historisch bedeutsame Vergangenheit und ich werde diesen Ort noch mal bei meiner Auto-Rundfahrt über den Peleponnes besuchen. Der typisch griechische Stuhl, wie er noch häufig in Tavernen und Kafenions anzutreffen ist: meist blau gestrichen und mit geflochtenen Binsen, die bei diesem Stuhl ihre beste Zeit schon Hinter sich haben. | |
Samstag, 31.8.2013 |
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Mein Tagesziel heute liegt nur 10 sm im Norden. Deshalb kann ich den Tag ruhig angehen. | |
Mangels Wind lege ich die 10 sm nach Korphos unter Motor zurück. An diesem Küstenabschnitt des Peleponnes haben sich viele Fischzuchten etabliert. | |
Korphos ist ein kleiner Ort mit einigen Tavernen, an denen man mit dem Boot direkt festmachen kann. Die Bucht ist sehr geschützt. Einige Deutsche und Schweizer haben hier hinter dem Villenhügel Häuser gekauft und ihr Boot an eigenen Mooringbojen liegen. | |
Neuerdings gibt es hier einen extra Schwimmsteg für ca. 6 Boote. Die Liegegebühr beträgt wohl 3.00 € pro Schiff und je 5,00 € für Wasser und Strom. | |
Sonntag, 1.9.2013 |
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Heute geht es weiter nordwärts Richtung Korinth-Kanal, vorbei an einer der zahlreichen Fischzuchten. | |
...vorbei an schönen Sandstränden und den in den Hang gebauten Ferienwohnungen der Athener... |
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Am Kai in der Nähe des Kontrollturms gehe ich längsseits (nach Anmeldung auf UKW-Kanal 11). Ich bezahle 100.00 € für die Durchfahrt und muß noch etwa eine halbe Stunde warten. Ein Sonntagszuschlag wurde nicht erhoben. | |
Bevor ich nach Aufforderung durch die Kanalbehörde in den Kanal einfahren kann, muß ich erst noch die Schiffe in Gegenrichtung vorbei lassen. Durch den Schwell der Schiffe wird es an meinem Liegeplatz sehr schaukelig. | |
Im Kanal habe ich ein Schiff vor mir und eins hinter mir. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 6 kn. - Für mein Boot ein eher theoretischer Wert. - | |
- mit Vollgas schaffe ich gerade mal 5,3 kn und später bei mehr Gegenströmung nur noch 4,7 kn. | |
An den beiden Enden des Kanals gibt es übrigens die hydraulisch betätigten Hebebrücken nicht mehr. Stattdessen wird die Fahrbahn jetzt bis auf den Grund des Kanals abgesenkt, damit die Schiffe passieren können. | |
Froh, den Kanal geschafft zu haben, geht es Richtung Kiato. | |
Ich erreiche den Hafen von Kiato gegen 19.45 Uhr und lege im großen Hafenbecken an. Ein netter Grieche, der seine Albin Vega an Land überholt, hilft mir dabei. Und da es im Hafenbecken so rollig ist, weil bei dem vorherrschenden Ostwind die Dünung voll hinein steht, bietet er mir seinen Liegeplatz im geschützten Fischerhafen an. | |
Hier liegt mein Boot sicher und mir steht eine ruhige Nacht bevor. Der nette Grieche erzählt mir von den Auswirkungen der Krise auf ihn und seine Familie: Er ist Elektro-Ingenieur und verdiente vor der Krise mtl 2600 € netto mit einem 13. und 14. Monatsgehalt als Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Seit der Krise bekommt er netto noch mtl. 1700 € und das 13. und 14. Monatsgehalt sind gestrichen. Bei alledem ist der Stress und die psychische Belastung am Arbeitsplatz höher geworden. Außerdem hat er 3 Kinder im studierfähigen Alter und BAföG nach deutschem Muster gibt es in Griechenland nicht. Er mußte seinen Privat-PKW stilllegen, da er die KFZ-Steuer nicht mehr bezahlen konnte, und Geld zum Auswärts-Essen-Gehen ist auch nicht mehr da.
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Die Griechen fühlen sich wie Schafe, die gemolken werden: | Mögliche Reaktionen: |
Montag, 2.9.2013 |
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Heute möchte ich Trizonia erreichen und meine Tour um den Peleponnes beenden. Zunächst ist es windstill und ich fahre mal wieder unter Motor. | |
Dann kommt plötzlich vor dem Kap Psaromyta starker Westwind auf und es baut sich schnell eine steile, kurze Welle auf- etwa 7 sm vor dem schützenden Hafen von Trizonia. Anfangs segle ich hoch am Wind und müßte kreuzen, um zum Hafen zu gelangen. Ich nehme bei dem zunehmenden Wind die Segel runter und versuche unter Motor gegenan zu gehen. In der kurzen Welle stampft sich das Boot fest und macht nur noch 1,5 kn fahrt. Es ist 17:00 Uhr und für die restlichen 6 sm würde ich 4 h brauchen. Die Nähte der Scheiben meiner Sprayhood, die schon vorher unter der südlichen Sonne gelitten hatten, halten dem Winddruck nicht mehr stand. Ich entschließe mich, abzudrehen und in einer geschützten Bucht zu ankern. | |
Unter Landschutz ist die Welle weg, der Wind bläst weiter. Nur unter Fock erreiche ich über 5 kn bei achterlichem Wind. Ich ankere schließlich im Ormos Panormos auf 4,40 m Wassertiefe, etwa 10 sm von Trizonia entfernt. Ich überprüfe, dass der Anker sich gut eingegraben hat. Nachts läßt der Wind nach. Hier ein Bild vom ruhigen nächsten Morgen. | |
Dienstag, 3.9.2013 |
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8:15 Uhr gehe ich ankerauf 10:45 Uhr lege ich in Trizonia an. | |
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