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07.10. - 09.10. 2014 | Kiato |
Ich liege also im Marinateil des Fischerhafens von Kiato, und will auch noch ein paar Tage bleiben und mich mit Christiane und Manfred treffen, die mit ihrem Auto auf dem Peleponnes unterwegs sind. An meinem Liegeplatz baut sich Schwell auf und beim Kochen des Abendessens muß ich die Töpfe festhalten. | |
Zum Einkaufen schlendere ich durch Kiato und stelle -
wie auch in anderen Städten vorher - rege Bautätigkeit fest: Überall werden die Bürgersteige, die früher keine durchgehenden Beläge hatten und auf denen man leicht stolpern konnte, blindengerecht ausgebaut. Die Gelder, die Griechenland von der EU bekommt, scheinen nicht nur bei den Banken zu verschwinden, sondern auch “vor Ort” anzukommen. | |
Dienstags am
späten Vormittag dreht der vorher leichte Wind aus östlicher Richtung plötzlich auf West und nimmt für eine Stunde stark zu mit von mir gemessenen Böen von 7 BFT. | |
Mittwoch morgens hat sich das Wetter wieder beruhigt und ich versuche abzulegen. ... Geht nicht ... Jetzt weiß ich auch, warum mein Anker gestern so gut hielt: Er hatte sich in einer Kette, die wohl quer durch das Hafenbecken verläuft, verfangen. Ich versuche durch Drehung des Schiffes frei zu kommen, vertörne dadurch jedoch den Anker noch mehr in der Kette und es bleibt mir nicht anderes übrig ... | |
... als wieder anzulegen. | |
Unterstützt von Manfred und Christiane bekomme ich später den Anker wieder frei mit Hilfe meines Schleusenhakens und von Tauen, mit denen wir den Anker aus der Kette “enttörnen”. (Dieses Bild hat Christiane vom Kai her aufgenommen.) Ich ankere neu. Jetzt mit dem übers Heck ausgebrachten Buganker in sicherer Entfernung von der Kette in der Hafenmitte. |
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Morgens sitze ich dann im Cafe “Seagull” bei einem Cafe frape und schaue mir die Wettervorhersagen an, schreibe Mails oder arbeite an der Homepage. | |
Am Donnerstag Nachmittag laden Christiane und Manfred mich ein, mit ihnen das antike Sikyon ca. 5 km südlich von Kiato zu besichtigen. Zuerst geht es ins archäologische Museum, das leider schon um 15:00 Uhr schließt. Das Museum ist im einem ehemaligen römischen Bad untergebracht und enthält zahlreiche Funde aus den Grabungen im hellenistischen Sikyon und aus dessen Umgebung. | |
In einem der drei Säle sind vor allen kleine Keramiken ausgestellt - Grabbeigaben aus der mykenischen bis zur römischen Zeit. | |
Der Mosaikfußboden eines Hauses mit vier im Kreis angeordneten Kentauren, mit Greifen und Hirschen im Innenkreis | |
Vom Außengelände hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die Bucht von Korinth. Mit den Ausgrabungen wurde 1889 begonnen und sie dauern immer noch an. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit im 7. Jh. v. Chr. Sie wurde später öfter geplündert, von Erdbeben zertört und von den Römern teilweise erweitert und wieder aufgebaut. | |
Das Theater aus dem Ende des 4. und dem Anfang des 3. Jhs. v. Chr. ist das eindruckvollste Monument aus der antiken Stadt. Der Durchmesser des Zuschauerraumes beträgt ca. 125 m. Hier sind bisher nur die unteren Sitzreihen ausgegraben und die Ausgrabungen dauern an, weshalb das Fotografieren auf dem Gelände selbst verboten ist. Nördlich des Theaters finden sich die Überreste eines Stadions mit einer Laufbahn von ca. 180 m. | |
Samstag, 11.10.2014 | Kiato - Trizonia; 39,3 nm, 4,5 kn, 9 Mh |
Heute will ich ablegen ... und was passiert? Mein Anker hat sich schon wieder eine Kette geangelt. Diesmal weiß ich mir alleine zu helfen: Ich hebe den Anker an, so dass sich die gefangene Kette etwas von Grund abhebt, und angle dann diese Kette mit meinem Ersatzanker, an dem ich eine zweite Leine als Trippleine befestigt habe. | |
So kann ich dann meinen ersten Anker einholen und durch Zug an der zweiten Leine meines Ersatzankers klappen Ankerschaft und Flunke nach unten und geben die gefangene Kette wieder frei. |
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Tagesziel ist die Insel Trizonia. Anfangs steht noch die alte Dünung und das Vorschiff wird öfter “geduscht”. | |
Später motore ich durch ein Flautengebiet. Gegen Mittag treffe ich auf ca. 50 Delfine, die vor sich hindösend langsam im Wasser dahingleiten und sich nicht von meinem Motorgeräusch ablenken lassen. Sie kommen aus der Bucht von Itea und ziehen nach Süden. So viele Delfine sind mir noch nie in einer Gruppe begegnet. | |
Gegen 15:30 Uhr liegt das Cap Psaromyta mit seinem Leuchtturm an Steuerbord querab. | |
Gegen 16:30 Uhr erreiche ich die Hafeneinfahrt von Trizonia... | |
Hier helfen mir Dieter, dem ich per SMS mein Kommen angekündigt habe, und Siegmund beim Anlegen. Danach gibt es erst mal ein Anlegebier. | |
12.10.2014 - 19.10.2014 | Trizonia |
Ich liebe es, direkt von der Walkabout aus die Morgendämmerung ansehen zu können. Deshalb liege ich gerne an der “Sonnenaufgangsseite” einer Pier und nicht eingepfercht zwischen größeren Booten. | |
Was macht man, wenn man länger in einem Hafen liegt? Natürlich spazieren gehen /wandern und die Landschaft erkunden. | |
Die Olivenbäume auf Trizonia haben in diesem Jahr nur wenig Ertrag. Liegt es an der mangelnden Pflege der Bäume oder an der fehlenden Bestäubung durch Insekten? Am Festland sind die Erträge wieder sehr gut. | |
Es tut sich was auf Trizonia. Dort, wo vor einigen Jahren noch eine wilde Mülldeponie war, wurde jetzt dick Erde aufgetragen und aufgeforstet. Die Mülltonnen auf der Insel werden jetzt täglich geleert und montags mit der Schute zum Festland gebracht, wo das Müllauto dann schon wartet. | |
Die EU-geförderte Aufforstung ist gegen Wildverbiss eingezäunt, mit Tröpfchenbewässerung versehen und der Wassertank wird regelmäßig aufgefüllt. | |
Die halbwild auf der Insel grasende kleine Ziegenherde hat keinen Zutritt zur Aufforstung. | |
Bei der Wanderung über die Insel begegnet uns eine kleine Landschildkröte. | |
Was treibe ich sonst noch auf Trizonia? Z.B. Maschinenwartung: Der Ölstand im Getriebe, an das ich nur rankomme, wenn ich die Backskiste vorher leerräume, ist ok. | |
Zum Einkaufen fahren wir mit dem Bus nach Nafpaktos. | |
und abends sitzen wir öfter in einer der Tavernen bei Bier, Wein oder Ouzo. | |
Hafenrundgänge sind natürlich auch sehr beliebt. An den einlaufenden Booten gibt es immer was zu schauen. Dieses Segelboot hat ein Dschunkenrigg, | |
und eine interessant gestaltete Ruderanlage. | |
Es gibt auch immer wieder interessante Eigenkonstruktionen zu bewundern. | |
Es muss nicht immer alles aus Edelstahl sein. | |
Die Cyprinus, das fast 15 m lange Schiff von Siegmund, der damit meist einhand unterwegs ist. | |
Die Yachties helfen sich gegenseitig auf Trizonia: Hier taucht Heinz und verlegt eine neue Mooringleine für Siegmund. | |
Dieter überwintert wieder - wie auch schon im letzten Jahr - auf Trizonia. Langeweile kommt bei ihm nicht auf. Er liest sehr viel und gerne. | |
Wanderung mit Siegmund quer über die Insel zum Strand mit dem roten Sand. Zum Schwimmen ist das Meer heute etwas unruhig und der Wind etwas kühl. | |
Marabitsa, das abseits gelegene, gepflegte Anwesen eines aus dem Ausland zurückgekehrten Griechen. Letztes Jahr hatte er noch Gemüse -vor alle seltene Tomatensorten- zum Verkauf auf der Insel angebaut. In diesem Jahr hat er die Anbaufläche in eine parkähnliche Landschaft verwandelt. Im letzten Jahr hatte er Absatzprobleme bei seinen Produkten, da die Einheimischen keine Konkurrenz auf der Insel duldeten.
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Im Golf von Korinth weht der Wind meist aus West oder aus Ost, und im Frühjahr und Herbst oft stärker als im Wetterbericht angekündigt. Der Hafen von Trizonia liegt trotzdem sehr geschützt in einer natürlichen kleinen Bucht. Die Marina ist unvollendet und einer der wenigen Plätze in Griechenland, wo man sicher und kostenlos überwintern kann. Allerdings muss man mit der einsamen Lage klar kommen. Im Winter leben höchstens 50 Menschen auf Trizonia. | |
Mit Siegmund fahre ich mit der Fähre ans Festland, was bei viel Wind eine schaukelige Angelegenheit werden kann.
Wir wandern am Ufer entlang ostwärts nach Spilia, wo es ein gutes Fischrestaurant gibt. Hier kann man sich den Fisch, den man essen will, vorher anschauen und auswählen. | |
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Filmchen: Schaukelndes Fischerboot zwischen Trizonia und dem Festland
Das Restaurant hat sein eigenes Fischerboot. | |
Montag, 20.10.2014 | Trizonia-Messolonghi; 36,6 nm, 4,6 kn, 7Mh |
Heute ist endlich Ostwind in erträglicher Windstärke gemeldet. So verabschiede ich mich von den Yachties auf Trizonia und lege ab Richtung Messolonghi. | |
Vorbei geht es noch einmal an der Bucht mit den Tavernen und dem Badestrand. | |
Auf dem Weg zur Brücke baut sich wieder eine kurze Welle auf und in der Düse nimmt der Wind merklich zu. | |
Ohne größere Probleme geht es bei achterlichem Wind unter der Rio-Antirrio-Brücke durch. “Three pillars to the left, one pillar to the right” | |
Im Gegenlicht fotografiere ich diesen Segler, der unter Motor gegen den Wind Richtung Brücke unterwegs ist. | |
Wind und Seegang lassen nach und der Wind dreht wie vorhergesagt auf West. Nach der Tonne Evinos, die vor dem dahinter liegenden Flachwassergebiet warnt, kann ich den Kurs 300 ° anlegen in Richtung auf die Tonnen vor der Einfahrt in den Kanal von Messolonghi. | |
Die auf Stelzen ins flache Wasser gebauten Fischerhütten sind immer wieder sehenswert. | |
In diesem Herbst stehen in der Marina Messolonghi wieder viele Boote zum Überwintern an Land. Ich habe per Email schon einen Platz für die Walkabout reserviert. | |
Ich mache für die nächsten Tage am Außensteg fest. | |
Hier habe ich morgens den direkten Blick auf die aufgehende Sonne, wie hier nach einer verregneten Nacht durch das Fenster der Kajüte. | |
Das Wetter wird zunehmend kälter und regnerischer. Es ist anhaltender starker Ostwind gemeldet, bei dem an meinem Liegeplatz am Außensteg ein unangenehmer Schwell entsteht. Deshalb verlege ich mich nach ein paar Tagen doch nach innen an den geschützteren Schwimmsteg. Ich muß nun auf die schöne Aussicht vom Boot aus verzichten, kann aber nachts ruhig und ohne Schaukelei schlafen. | |
Ich verschicke von Messolonghi aus wichtige Post nach Deutschland. Nachdem mir die Einheimischen berichten, dass speziell in Messolonghi die Post “etwas” unzuverlässig ist, radle ich nach Etoliko zum nächsten Postamt und verschicke den Brief noch einmal. Ich bin gespannt, welcher zuerst ankommt.
Etoliko ist ein kleiner Ort in den Salzmarschen bei Messolonghi. Er ist wie eine Insel von Wasser umgeben und nur über Brücken im Osten und Westen mit dem Festland verbunden. | |
Hier - am Weg zwischen Messolonghi und Etoliko wird über Sommer echtes Meersalz gewonnen, gereinigt und über Förderbänder zu riesigen Bergen aufgeschüttet | |
| Youtube-Film über die Salzgewinnung (von Salt Partners Ltd) |
Während einige Yachties aus dem Hafen sich im Fitnesscenter im Ort fit halten, ziehe ich es vor, mit meinem Klapprad die Gegend zu erkunden. Hier bin ich mal wieder in Tourlida an der Einfahrt zur Lagune. Zum Baden ist mir das Wasser allerdings jetzt zu kalt. | |
ca. 25 Flottillenboote von Neilson, einer Charterfirma aus England, die ich schon in Nafplion getroffen habe, machen halt im Kommunalhafen von Messolonghi. Sie sind auf dem Weg zu ihrer Basis in Nidri auf der Insel Levkas. | |
Bei Panos im “Tante-Emma-Laden” auf dem Marinagelände gibt es jetzt sehr gut gewürzte griechische Bratwürste. | |
Im Cafe Sunset startet jeden Montag abends ein internationaler Gesangsabend der Yachties. | |
Und einige können vom Segeln nicht genug bekommen - Sie haben neben ihrem großen Katamaran noch eine kleine Rennjolle, mit der sie bei passendem Wind öfter durch die Lagune gleiten.. | |
Mit Manfred unternehme ich auf seinem 33 Fuß Katamaran einen Tagestörn quer über den Golf von Patras.
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Donnerstag, 06.11.2014 |
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Heute kommt die Walkabout an Land. |
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Am Unterwasserschiff hat sich mehr Bewuchs gebildet als im letzten Jahr. Eine Folge des in diesem Jahr aufgetragenen Seajet 033 Soghum Antifoulings oder eine Folge der dreimonatigen Sommerpause an der Mooring in Porto Heli? | |
Da steht sie nun und wartet auf den nächsten Frühling. | |
Der Kühlwassereinlass zeigt einiges an Bewuchs. Mit der Motorkühlung gab es trotzdem keine Probleme.. | |
Die Opferanode an der Welle werde ich wohl auch mal auswechseln. Ich kaufe mir einen kleinen Hochdruckreiniger und reinige damit das Unterwasserschiff. | |
Stellvertretend für die vielen interessanten Menschen in der Marina möchte ich hier noch André vorstellen, einen schon etwas älteren aber im Herzen jung gebliebenen Schweizer. Er ist mit seiner AlNa´ir, einer Vanguard 1300, jetzt im Mittelmeer, vor allem in Griechenland, unterwegs. | |
André ist 6 Jahre lang von 2003 bis 2009 um die Welt gesegelt. Vom Mittelmeer aus auf der unüblichen Ostroute,
d.h. gegen die vorherrschende Windrichtung. Er hat dabei viele Länder
besucht, die man auf der “Barfußroute” nicht erreicht. Er kocht sehr gerne und hat auch ein Kochbuch mit internationalen Gerichten für seine Homepage geschrieben. | |
19.11.2014 |
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| Auch der schönste Langzeit-Urlaub geht mal zu Ende... Heute Abend geht es mit dem Bus nach Athen und morgen früh startet der Flieger nach Frankfurt. Hier sind es tagsüber noch sonnige 20°C, Zu Hause in Rüdesheim erwarten mich Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. |