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Überfahrt (131 nm, 26,5 h), Cala Tuent, Puerto de Soller, Palma, Puerto de Andraitx, Can Pastilla, Porto Petro, Porto Colom, Colonia St. Pere, Ermita de Betlem (Wanderung), Finca Binifela (Radfahrt), Puerto de Alcudia, Ökomarkt in Palma (Auto), Polenca(Radfahrt, Markt mit Finca von Peter Maffei)

Mittwoch, 27.06.2012

 

grib files

Hafentag:

Ich muß mich entscheiden, ob ich weiter an der Küste lang nach Süden segle oder direkt rüber nach ;Mallorca
Die Strecke Blanes - Mallorca sind etwa 130 sm. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 kn  würde die Überfahrt ca 33 h dauern; bei 3 kn wären es weit über 40 h.
Der Wetterbericht sagt für Morgen wenig Wind aus südlichen Richtungen und wenig Seegang voraus. d.h. die größte Strecke müßte ich motoren mit dem Groß als Stützsegel. Zum Wochende zu soll das Wetter schlechter für eine Überfahrt werden.

Donnerstag, 28.06.2012 / Freitag, 29.06.2012

 

fischer ohne ais

Ich entscheide mich, Mallorca direkt anzusteuern. Um 11:30 Uhr lege ich in Blanes ab, Kurs Süd.

Anfangs segle ich hoch am Wind unter Groß und Fock; später als der Wind nachlässt und dreht fahre ich unter Motor mit dem Groß als Stützsegel.

Es ist kaum ein Schiff auf meinem Kurs unterwegs. Der Windpilot und später der elektrische Autopilot arbeiten gut. Ich muß nicht steuern sondern nur schauen, dass alles an Bord gut funktioniert und dass ich mit keinem anderen zusammenstoße.

ais schiff nach barcelona

Das AIS (Automatisches Indentifikationssystem) zeigt mir auf der Seekarte auf dem Laptop die großen Schiffe an und auch deren Funkkennung, Größe, Kurs, Geschwindigkeit, Zielhafen. Ich habe den Annäherungsalarm aktiviert, der vor Kollisionsgefahr warnt.
Auf dem Foto links sieht man meine Walkabout als  rotes Schiff; das grüne ist ein Passagierschiff mit 226 m Länge mit Zielhafen Barcelona Es fährt mit 23,6 kn und ist 3,5 sm von mir entfernt, Eine Kollisionsgefahr besteht nicht.

schiff nach barcelona

so sieht das dann in Natura aus.
Man darf sich aber nicht nur auf das AIS verlassen, denn kleine Schiffe und auch die meisten Fischerboote haben keines an Bord.

Gegen Mitternacht schläft der Wind ein. In der Dünung fängt das Großsegel an zu schlagen. Deshalb nehme ich es runter und fahre nur unter Motor weiter.
Schulbuchmäßig schreibe ich jede Stunde meine Position auf und trage sie in der Papier-Seekarte ein.
 

segler auf dem weg zum festland

Die Eieruhr ist auf 15 Minuten eingestellt; das heißt alle 15 Minuten halte ich Ausschau, ob am Horizont was zu sehen ist und wenn nicht, kann ich wieder 15 Minuten ruhen.
15-20 Minuten ist etwa die Zeit, die ein schnelles Schiff bräuchte vom Horizont bis zu meinem Boot, wenn wir direkt aufeinander zufahren würden.

Morgens nach Sonnenaufgang ist totale Flaute und das Meer wird ruhiger.
Um 11:30 Uhr bin ich genau 24 Stunden unterwegs. Mein Etmal (die in 24 Stunden zurückgelegte Strecke)beträgt 103 sm.

tiefblaues wasser

Endlich nahe an der Küste angelangt bin ich von dem tiefen Blau des Wassers und von den steil aufragenden Bergen fasziniert.

Als Ziel steuere ich die Cala la Calobra an, die ich auch gegen 13:40 Uhr erreiche. Hier ankern schon sehr viele Boote und ich ziehe es vor, eine Cala weiter zu fahren.

abendstimmung in der cala tuent

14:30 Uhr fällt der Anker in der Cala Tuent.

Ich bin 131 sm am Stück unterwegs gewesen mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 4 kn; der Motor ist 26,5 Stunden gelaufen.

Samstag, 30.06.2012

 

cala tuent passagierschiff

Ich blase das Dinghi auf und rudere an Land. Es gibt nur 2 Fischerhütten in der Cala. Trotzdem sind tagsüber einige Badegäste da: Die steile Straße durch die Berge ist neuerdings gut ausgebaut und nachmittags kommt ein kleines Passagierschiff, das auch Wanderer mitnimmt.

cala tuent dinghi

Das Wetter soll umschlagen und aus dem Golf von Lyon ist Starkwind aus Nord zu erwarten. Dafür bietet die Cala Tuent zu wenig Schutz. Deshalb gehe ich kurz entschlossen gegen Abend Anker auf und motore 6 sm nach Puerto de Soller, dem einzigen gegen den Mistral schützenden Hafen an der Nordwestküste von Mallorca.
Das Dinghi ziehe ich dabei hinterher.

puerto de soller fest

Gegen 20:30 Uhr ankere ich auf 8 m in der Bucht von Puerto de Soller. Hier ist am Wochenende ein großes Fest und laute Musik bis morgens um 5:00 Uhr.

Sonntag, 01.07.2012

 

puerto de soller am schwimmsteg

Ich verlege mich morgens in den Kommunalhafen und bekomme einen Platz am Ende des Schwimmsteges zugeteilt.

Das Unwetter kommt nachmittags mit wolkenbruchartigem Regen und ganz heftigen Windböen. Bei einigen Ankerliegern hielt der Anker nicht und sie kamen in große Bedrängnis. Aber auch am Schwimmsteg war die Lage sehr angespannt: Die auch in der Bucht aufgewühlte See drohte, den Schwimmsteg aus der Verankerung zu heben. Die gegenseitige Hilfsbereitschaft unter den Seglern und Motorbootfahrern ist sehr groß und größeres Unheil konnte vermieden werden.

Montag, 02.07.2012

 

puerto de soller straßenbahn

Ich beschließe noch länger hier zu bleiben, bis die See sich wieder beruhigt hat. Ich arbeite an der Aktualisierung der Homepage und mache heute einen Ausflug mit der alten Straßenbahn nach Soller.

soller

Soller ist ein schönes Städtchen mit verwinkelt am Hang gebauten Häusern. Es hat auch an Museen und Kunstausstellungen einiges zu bieten.

Von Soller aus geht es mit der historischen Bimmelbahn nach Palma

palma hafen

In Palma stand natürlich die große Stadt- und Hafenbesichtigung an... Abends hatte ich ziemlich müde Beine....

Ich telefoniere mit Tom von www.abyachtcharters.com , bei dem ich vor  ca. 7 Jahren an einem Überführungstörn von Gran Canaria nach Mallorca teilgenommen hatte. Er kann sich noch gut an den “biojupp” erinnern und kommt zufällig in 2 Tagen mit Boot und Crew in Port de Soller vorbei.

Ich beschließe, noch 2 Tage zu bleiben und freue mich auf das Treffen mit Tom.

Dienstag, 03.07.2012

 

puerto de soller walkabout

Ich versuche, die defekte Elektrik wieder hinzukriegen, was mir aber nicht gelingen kann, da der Strom am Steg nach dem Sturm immer noch nicht richtig funktioniert.

Ich gehe wieder vor Anker und schließe mein kleines transportables Solarpanel an. Es bringt 0,7 A, keine überragende Leistung (die LED Deckenlampe braucht 0,4 A, der Kühlschrank mindestens 1,8 A und das 10 Zoll Laptop genau so viel , wenn die Batterie geladen wird.

 

Mittwoch, 04.07.2012

 

jupp am laptop

Ich arbeite weiter an der Homepage. Das ist mehr Arbeit als ich gedacht hatte. Besonders das Aussuchen und Verkleinern der Bilder dauert lange.

Nachmittags treffe ich mich mit Tom, der mit einer Bavaria 50 mit Schweizern unterwegs ist. Wir haben uns viel zu erzählen. Das Segelyachtchartergeschäft ist - auch wegen der Finanzkrise in Spanien - rückläufig. Dafür sind die Ribbs im kommen: Kleine Spass-”Gummiboote” mit starken Motoren.

Donnerstag, 05.07.2012

 

in der düse bei der insel dragonera

Wir fahren beide weiter an der Küste lang bis Puerto de Andraitx - wieder mal zunächst unter Motor und Stützsegel, dann nur unter Motor, da der Wind fast eingeschlafen ist. In der Düse zwischen Festland und Isla Dragonera hingegen weht es heftig von vorn.

puerto de andraitx

In Puerto de Andraitx ging es wieder an die Boje für 17,70 ¤. Tom und Crew gingen in den Hafen für über 100 ¤. Der Club de Vela betreibt seit diesem Jahr auch das Bojenfeld  und hat erst mal die Preise erhöht, ohne extra Leistungen dafür zu bieten.

Hier soll am 1.7., als es im eigentlich sicheren Hafen von Puerto de Soller so ungemütlich wurde, ein Tornado als Wasserhose durchgefegt sein

 

Freitag, 06.07.2012

 

puerto de andraitx dichte bebauung

Nach einem feuchtfröhlichen Abend in einer kleinen Segler-Insider-Bar geht es heute etwas später los.
Tom und Crew müssen zurück nach Palma, ich wollte eigentlich weiter bis Cala Pi, aber in der Bucht von Palma herrschen oft Windverhältnisse, die nicht mit den Wettervorhersagen übereinstimmen.

ca´n pastilla

So komme ich nur bis Ca n Pastilla, wo ich im Club San Antonio für 41,30 ¤ festmache. Morgens sehe ich, dass direkt vor dem Hafen auch welche kostenlos geankert haben.

Im Hafen habe ich wieder Landstrom und muß feststellen, dass mein 20 A Sterling Ladegerät seinen Geist aufgegeben hat. Zum Glück genügt mein Ersatz-Ladegerät mit 7 A um die Batterien zu laden und den Kühlschrank im Hafen zu betreiben.

Samstag, 07.07.2012

 

cala pi

Heute ist gutes Segelwetter und ich komme hoch am Wind und mit Kreuzen zur Cala Pi. Es sind schon 3 Boote vor Anker und der hintere Teil der Bucht ist gesperrt. Ich ankere, ziehe es aber vor, wieder ankerauf zu gehen, da mein Boot mit dem langen Kiel anders schwojd  wie die Kurzkieler. Ich habe Angst, nachts den anderen zu nahe zu kommen. Außerdem steht der Wind voll in die Bucht rein.

colonia st. jordi

Ich fahre unter Motor weiter. Kurz vor Sonnenuntergang erreiche ich den Ankerplatz bei Colonia St. Jordi. Es liegen schon viele Schiffe vor Anker, aber die Bucht ist sehr weitläufig und ich kann mit meinem geringen Tiefgang nahe an Land ankern.

Sonntag, 08.07.2012

 

schroffe küste

Ich fahre unter Motor die Küste lang bis Porto Petro , ein Ort, der von Ludwig und Rosi (TO Mitglieder aus Mainz) sehr gelobt wurde. Sie lagen dort vor einer Woche für 10 ¤ an der Muringboje. Heute verlangt der Real Club Nautic, der jetzt alle Bojen in der Bucht betreut, 15 ¤ pro Nacht ohne irgendwelchen Nebenleistungen (WC und Dusche würden weitere 10 ¤ kosten.)

Montag, 09.07.2012

 

landstraße

Hafentag: Morgens radle ich mit meinem Klapprad nach S´Horta. Mein Navi, auf Fahrrad eingestellt, führt mich immer abseits der Hauptstraßen durch schöne Landschaften.

schaf

Da geht mir als Bauer doch das Herz auf, wenn ich dem Touristenrummel an der Küste entkommen kann und wenn ich Schafe, Kühe, Pferde, Schweine auf der Weide sehe.

Die Tiere müssen übrigens hier über Sommer zugefüttert werden, da die Weiden voll vertrocknet sind.

schwein

Dieses Hausschwein fand ich auch am Wegesrand. Es könnte sogar ein Schwäbisch-Hällisches sein???

Die alte Schweinerasse auf den Balearen ist ganz schwarz.

s´horta

S´Horta ist ein charmantes Städtchen im Inland.

 

Wieder zurück im Hafen arbeite ich weiter an der Homepage.

Dienstag, 10.07.2012

 

porto colom

Mein Tagesziel heute liegt gleich um die Ecke. Porto Colom,  wo vielleicht Columbus geboren sein soll.

Die Bojenfelder werden auch hier seit diesem Jahr vom Club Nautic verwaltet. Ich zahle 23 ¤ pro Nacht.
Ganz vorne in der Bucht könnte man auch kostenlos ankern.

Mittwoch, 11.07.2012 / Donnerstag, 12.07.2012

 

luzernebewässerung

Hafentage: Ich fahre wieder mit dem Klapprad ins Inselinnere.

Luzerne wird hier beregnet. Sie dient als eiweißreiches Grünfutter für die Milchkühe auch in der trockenen Jahreszeit.

bauernhof

Zur Zeit wird auf der Insel die Getreideernte abgeschlossen. Das Getreide, das zur  Verfütterung an die Tiere bestimmt ist, wird meist direkt vom Mähdrescher aus in Big Bags abgefüllt und so unter Dach gelagert. Das Stroh wird gepresst und als Einstreu oder Rauhfutter verwendet.

Freitag, 13.07.2012

 

jupp küstennah

Heute geht es weiter an der Küste entlang...

cala mandia

... vorbei an Cala Mandia, wo ich vor x Jahren schon mal Urlaub machte...

auffrischender wind

... der Wind frischt auf ... nur unter Fock geht es flott weiter

der Wetterbericht im Windfinder sagt später, dass es bis zu 30 kn geweht hat (BFT 7).

Weil es so flott vorangeht, lasse ich das Tagesziel Cala Ratjada links liegen und segle weiter bis Colonia San Pere in der Bucht von Alcudia.

colonia san pere walkabout in marina

Festgemacht im Hafen von Colonia San Pere. Hier gibt es ca 300 Liegeplätze, die fast alle von Einheimischen belegt sind.

 Heute habe ich meist unter Segeln 37,4 sm geschafft. So macht Segeln Spaß und der Windpilot, meine Windfahnensteuerung am Heck, hat auch vor dem Wind sehr exakt seine Arbeit getan.

Samstag, 14.07.2012

 

colonia san pere kirche

Die Gegend ist schön, die Liegegebühr im Hafen erträglich, und so beschließe ich ein paar Tage hier zu bleiben. Ich habe auch vom Boot aus Internetzugang und informiere mich über die Region.

blühende kakteen

Ich fahre am Strand lang und in das große Naturschutzgebiet am Cap Farrutx. Dabei entdecke ich diese blühenden Kakteen.

Ich treffe einen Öko-Kleingärtner und kaufe mir im Ort eine Flasche Wein aus ökologisch erzeugten Trauben.

Abends gibt es kaltes Buffet im Club Nautico. Ich bin der einzige Deutsche und der Chef des Clubs bemüht sich, für mich eine englisch sprechende Familie als Tischnachbarn zu finden.

Sonntag, 15.07.2012

 

ermita weg

Heute wandere ich zur Ermita de Betlem . Es geht einen schmalen Pfad lang beständig bergauf.

ermita blick zum kap

Der Blick von oben auf das Cap ist berauschend.

ermita

Eine Zypressenallee führt zur Kirche. Rechts und links weiden ein paar Schafe. Hier liegen auch die Gärten der Einsiedelei.

Die Ermita wurde 1805 auf den Ruinen eines maurischen Landgutes gegründet. Der Bau dauerte fast 15 Jahre, da die Baumaterialien mit Eselskarren hochgeschleppt werden mußten.

2010 zogen die letzten Mönche altersbedingt nach Valdemossa um. Nachwuchs für die Einsiedelei fand sich keiner mehr. Heute wird die Kapelle vom Ortsgeistlichen betreut.

colonia san pere berge

Wieder zurück in Colonia San Pere  will ich mir für morgen ein Auto leihen, was ich aber in dem kleinen Ort für nur einen Tag nicht bekomme.

Also werde ich morgen mit dem Rad nach Capdepera fahren - gut 20 km durch die Berge.

Montag, 16.07.2012

 

binifela

Mit dem Klapprad komme ich über Arta nach Capdepera und zur Finca Binifela.
Hier wird seit 1994 ökologischer Anbau betrieben. Georg Bräutigam hat den Hof, zu dem 16 ha arrondierte Fläche gehören, gepachtet. Auf ca. 1,5 ha bewässerungsfähiger Fläche wird ein ganzjähriger vielseitiger Gemüseanbau betrieben.

Georg empfängt mich freundlich und zeigt mir seinen Hof, obwohl ich mich nicht extra angemeldet habe. Ich merke im Gespräch, dass er ein “Vollblut-Biobauer” ist.

binifela gemüse

Es werden zur Zeit verschiedene Sorten Tomaten (auch “Ramallet”, eine alte mallorquinische Sorte), Paprika, Auberginen, Kürbisse, Zucchini, Mangold, Rote Beete, Staudensellerie, Zwiebeln, Knoblauch und die veschiedensten Kräuter angebaut.
Im Winter wachsen die verschiedenen Kohlsorten, Endivien, Radicchio, Rucola Cultivata und auf einem Teil der Fläche Gründüngung.
Im Frühjahr gibt es auch Dicke Bohnen und Erbsen

Ziel des Hofes ist es, an den Standort angepasste Gemüsesorten zu verwenden.

binifela hahn

Es werden nur einige Hühner in einem großen, schattigen Auslauf gehalten. Eier gibt es nur für gute Kunden ab Hof.

Zu Düngung der Gemüseflächen benutzt Georg einen eigenen Kompost aus Rindermist, Hühnermist, Stroh und Ernterückständen. Es gibt keine Düngung mit leicht pflanzenverfügbarem Stickstoff.

5 Bienenvölker gehören auch zu den Tieren des Hofes.

 

binifela kühe

Die Rinder sind eine alte Menorquinische Rasse. Sie sind ganzjährig auf der Weide und werden im Sommer mit Heu, das auf eigenen Flächen gewonnen wird, zugefüttert.
Die Kälber saufen an der Mutter bis zum Schlachttermin. Außer Heu im Sommer bekommen sie kein zusätzliches Futter.

Die Tiere werden im Schlachthof geschlachtet und an feste Kunden verkauft.

binifela sortieren

Der Verkauf erfolgt Di und Fr ab Hof, zum Teil direkt im Garten aus der Erde in den Korb der Kunden

Das meiste geht über die Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft “Aixoesvida”, die Abokisten auf der ganzen Insel (aber schwerpunktmäßig in Palma) vertreibt und auch auf dem Öko-Erzeuger-Wochenmarkt in Palma eine Gemüsestand hat.

Dienstag, 17.07.2012

 

arta

Ich fahre noch mal mit dem Rad nach Arta. Dort ist heute Kram und Kunstmarkt und die Straßen quellen über von Menschen..Man merkt, dass auf der Insel jetzt Hauptsaison ist.

Arta hat 2 große Kirchen. Die obere, Sant  Salvator, ist von starken Mauern umgeben, eine Festung, Schon zu Zeiten der Römer gab es hier ein befestigtes Militärgebäude. 

colonia san pere marti

Gegen Abend schaue ich noch mal bei Marti und Maria vorbei ( ich weiß gar nicht ob sie so heißen, Marti und Maria steht jedenfalls auf dem Flaschenetikett), die ihre Finca im Nebenerwerb bewirtschaften. Sie zeigen mir ihr Weinlager. Die Weinherstellung betreiben sie nur nebenbei. Mit ganz kleinen Gerätschaften werden jährlich ca 1500 l  Wein produziert. Es gibt eine kleine Weinprobe und sie laden mich zur Besichtigung ihrer Finca, die etwas außerhalb vom Ort liegt, ein.

colonia san pere feigen

Dort gibt es neben dem obligatorischen öko-Gemüsegarten vor allem Feigenbäume und Reben.

colonia san pere reben

Feigen und Esstrauben werden in einem Gemüseladen in Arta verkauft..

Über Winter werden zwischen den Reihen Ackerbohnen als Gründüngung eingesät und später gemulcht. Im Sommer wäre Pflanzenwuchs zwischen den Reihen eine zu große Wasserkonkurrenz für die Kulturpflanzen. Bei Reben und Feigen gibt es hier keine Tröpfchenbewässerung.

Zum Abschied bekomme ich von diesen netten Leuten noch Trauben geschenkt. Danke für die Gastfreundschaft.

Mittwoch, 18.07.2012

 

colonia san pere abschied

Morgens habe ich noch den Wassertank aufgefüllt und entkeimt und das Boot abgespritzt. Dann hieß es endgültig Abschied nehmen von diesem schönen Ort.

Mangels Wind motore ich auf die andere Seite der Bucht nach Puerto de Alcudia.

puerto alcudia vor anker

Ich ankere auf 3 m Wassertiefe, pumpe das Dinghi auf, packe das Klapprad ein und rudere an Land.

Das kleine Boot mit dem kurzen Mast links von der Mitte des Bildes ist die “Walkabout” Die meisten Menschen sind heutzutage mit viel größeren Booten unterwegs.

son siurana

Mit dem Rad geht es ca 10 km zur Finca Son Siurana, Sie hat 100 ha, Weideflächen für 200 Schafe und Mandel- und Feigenbäume und wird extensiv ökologisch bewirtschaftet.

Sie ist eine Finca agrotourismo und erzielt ihr Haupteinkommen durch die Vermietung von schönen Ferienwohnungen in einer ländlichen Umgebung.

Einen kleinen Öko-Garten gibt es auch, aber der dient eher der Versorgung der Eigentümerfamilie.

Donnerstag, 19.07.2012

 

puerto de alcudia strand

Am Strand von Puerto de Alcudia entdecke ich noch meine alte Segelschule, in der ich vor ich weiß nicht wie vielen Jahren meine ersten Segelerfahrungen sammelte auf einer kleinen Jolle.

Heute habe ich mir im Laptop leider einen Virus gefangen und Windows zurückgesetzt auf ein älteres Datum. Dadurch wurden  meine letzten Einträge in der Homepage gelöscht....
Da kommt wieder Büroarbeit auf mich zu....

Freitag, 20.07.2012

 

es moli nou

Ich verlege mich in den Hafen für stolze 47.00 ¤. Wie sich später nach meiner Reklamation herausstellt, haben sie mich an einen 10 m Steg gelegt. Zwei Tage später zahle ich am 8 m Steg nur noch 27.00 ¤.

Heute ist Markt in Porto Alcudia. Ich entdecke auch einen Ökostand: Es Moli Nou. Rafel Canyelles aus Santa Eugenia hat einen kleinen Biohof und vermarktet alles selbst. Über Sommer kauft er Äpfel und Bananen zu. Das Olivenöl ist vom Ökohof seiner Familie vom spanischen Festland.
Endlich gibt es wieder frisches Öko Gemüse und Obst in meiner Bordküche.

Samstag, 21.07.2012

 

palma markt

Ich habe mir erfolgreich ein Auto ausgeliehen und fahre nach Palma zum Ökomarkt auf dem Plaza Patines (der oft auch Placa Brisbe Berlinquer de Palau genannt wird) in der Nähe des Plaza Espania. Heute sind die Stände von 8 Biohöfen oder Coops da.

palma markt2

Das Preisniveau für Öko-Obst und -Gemüse ist im Vergleich zu Deutschland sehr niedrig und liegt nur wenig über dem konventionellen Marktpreis. Inwieweit auch  die Gestehungskosten auf der Insel viel niedriger sind als in Deutschland, kann ich nicht beurteilen

Wenn man die auf dem Markt gehandelten Mengen betrachtet, ist die Bereitwilligkeit, ökologisch erzeugte Lebensmittel  einzukaufen in Deutschland viel größer als auf Mallorca. Vielleicht liegt es auch an der gegenwärtigen Finanzkrise in Spanien.

palma ecoilla

Auch die Biogenossenschaft “ecoilla” hat einen Stand auf dem Markt. In ihr haben sich 14 Fleisch- und Käseproduzierende  Bauern zusammengeschlossen. Sie betreiben außerdem einen Verkaufsladen in Palma und einen Online-Shop.

palma aixaesvida

“Aixo es vida” (“Das ist Leben”) ist eine Erzeuger-Verbraucher-Cooperative. Die Produzenten sind aus Capdepera, Manacor und Vilafranca. Sie koordinieren den Verkauf von Obst und Gemüse aus ihren Betrieben über ein Abokisten-System, über den Verkauf an Restaurants und über den Verkauf auf Märkten wie hier in Palma.

son barrina

Als nächstes besuchte ich die Finca Son Barrina zwischen Inca und Llubi. Connie und Bren haben sich einen großen Hofladen eingerichtet und importieren viele Artikel aus dem Naturkostwarensortiment aus Deutschland.

Den eigenen Anbau haben sie etwas reduziert. Sie kaufen Frischwaren von den Kollegen, die “das Bio auch leben”, wie Connie sagt. d.h. die sich auch selbst mit Ökoprodukten ernähren, was bei den Neu-Umstellern nicht immer selbstverständlich sei.

sa teulera

Die Finca Sa Teulera ist mein nächstes Ziel. Sie liegt an der Straße von Manacor nach Sineu. Es ist ein sehr großer Betrieb mit 12 Mitarbeitern, ca 8 ha Gemüseanbau auch in Gewächshäusern. Es werden Rinder, Schweine und Hühner gehalten. Aus dem eigenen Getreide wird auch Brot gebacken und die Milch wird zu Käse Joghurt usw. verarbeitet.

Als ich ankomme haben die Mitarbeiter gerade Mittagspause und verweisen mich auf die Ladenöffnungszeiten.

Sonntag, 22.07.2012

 

can sureda

Am Sonntag ist Markt in Pollenca. Den muß ich natürlich auch mit dem Rad besuchen. Ausnahmsweise ist es heute bewölkt und in Pollenca fallen einpaar Regentropfen.

Hier ist der Marktstand von “Can Sureda”, der in Deutschland bekannten Finca der Peter-Maffay-Stiftung.
Der Hof hat 115 ha., es gibt Obst, Gemüse, Wein, eine Bio-Bäckerei und eine Käserei für Ziegen- und Schafskäse. Außerdem stellt die Finca Marmeladen her, z.B. auch aus Tomaten.

Die Peter-Maffay-Stiftung hat den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Mallorca seit 2017 wohl auf die Finca Ca´n Llompart verlegt.

23.07. - 25.07.2012

 

jupp am laptop

Diese Tage verbringe ich meist in meinem Bordbüro. Ich schreibe einen Artikel für die “Rheinpfalz” recherchiere weiter für einen Fachartikel über den Öko-Anbau auf Mallorca und bringe die Homepage endlich auf den aktuellen Stand.

Donnerstag, 26.07.2012

 

 

Ich verlasse den Hafen und gehe in der Bucht vor dem Hafen von Alcudia vor Anker und treffe Vorbereitungen zur Weiterfahrt Richtung Griechenland.